Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Endlagersuche und Rückbau in Gorleben kommen nur schleppend voran
Die Endlagersuche in Deutschland kommt nur langsam voran. Bis Ende 2027, so die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), sollen aber rund zehn oberirdisch zu erkundende Regionen benannt werden, sagt die neue Chefin der BGE, Iris Graffunder, jetzt im Gespräch mit der Braunschweiger Zeitung.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) verfolgt die Arbeitsschritte der BGE mit großem Interesse. Das Wendland ist – auch nach dem Gorleben-Aus – immer noch mit vier Tongebieten bei der Endlagersuche dabei. Graffunder bestätigte in diesem Interview, dass der Standort für die Lagerung hochradioaktive Abfälle nicht vor 2050, also mindestens 20 Jahre später als ursprünglich geplant, feststehen würde – mit den entsprechenden Auswirkungen, was die lange Verwahrzeit der oberirdischen Zwischenlager betrifft, ergänzt die BI.
Auch der Rückbau des ehemaligen Endlagerbergwerks Gorleben kommt bisher nur langsam voran. Die BGE wollte noch in diesem Jahr damit beginnen, das im Wald aufgehaldete Salz wieder unter Tage zu verfrachten. Da das Salzgestein sich über die Jahre stark verfestigt hat, muss es per Fräse gelöst und transportfähig gemacht werden. „Wir warten immer noch auf den angekündigten Testlauf, den Probebetrieb, für den Rückbau“, sagt dazu BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Der Salzstock Gorleben war im Herbst 2020 bei Vorlage des Zwischenberichts der BGE wegen seiner geologischen Mängel wissenschaftsbasiert aussortiert worden.
Das Bergwerk muss zurückgebaut werden, so war es ursprünglich vereinbart werden, sollte sich der Salzstock als ungeeignet erweisen. „Doch das zieht sich offensichtlich hin,“ beklagt die BI. Unklar sei zum Beispiel, ob schweres Gerät bereits ausgefördert wurde. Es befänden sich noch rund 1.100 Tonnen Anlagen, Systeme und Komponenten unter Tage, hatte Torsten Rabe, Standort- und Projektleiter Gorleben, in einer Pressemitteilung im März verkündet, und zwar Lüfteranlage, Tankanlagen, Stahleinbauten und ein Deckenkran der Werkstatt.
Bekanntlich findet jeden Sonntag ein Spaziergang rund um das 2,3 Kilometer große Gelände statt, solange, bis der Rückbau abgeschlossen ist.
Wolfgang Ehmke, BI Pressesprecher, Tel. 0170 510 56 06
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