Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rückbau in Gorleben – Lemke: „Wichtiges Signal für die Menschen“ – BI fordert robuste Zwischenlagerung
Am heutigen Montag wird die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sich ein Bild vom Rückbau des Endlagerbergwerks Gorleben machen. Im Vorfeld des Besuches sagte Lemke, diese Maßnahme sei ein wichtiges Signal für die Menschen vor Ort, die sich lange gegen die Errichtung eines Endlagers an diesem Standort gewehrt hatten, „der nicht wissenschaftlich bestimmt, sondern politisch gesetzt wurde“. Die Verfüllung des Salzstocks sei daher ein wichtiger Schritt in der Geschichte der Endlagersuche, um „durch konsequent wissenschaftliches Vorgehen und transparente Kriterien“ das Vertrauen der Bevölkerung bei der Endlagersuche wiederherzustellen.
Der Salzstock Gorleben-Rambow war bei dem Neustart der Endlagersuche im Herbst 2020 wissenschaftsbasiert aussortiert worden, der Rückbau des Bergwerks ist nur folgerichtig, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
„Auf diesen Tag haben wir lange gewartet und hart darauf hingearbeitet, mit Expertise und dauerhaftem Protest,“ sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. „Spät, aber nicht zu spät wird nun, nachdem schon vor 41 Jahren die Tiefbohrungen im Salzstock den wissenschaftlichen Beweis erbrachten, dass der Standort ungeeignet ist, ein Fehler der Vergangenheit korrigiert und damit der Weg frei gemacht für eine Endlagersuche ohne politische Einflussnahme.“
Allerdings rügt die BI eine gravierende Inkonsequenz: „Auch der Schacht KONRAD ist eine Altlast der 70er Jahre, niemand würde heute auf die Idee kommen, ein ehemaliges Bergwerk als Atommülldeponie zu nutzen. Schließlich ist in der havarierten ASSE II deutlich geworden, wohin das führen kann. Konsequent wäre daher auch die Aufgabe des Schacht KONRAD und ein einheitliches Suchverfahren für alle Arten von Atommüll.“
Zugleich fordert die BI mit Blick auf die fortgesetzte Zwischenlagerung für hochradioaktive Abfälle in Gorleben eine „robuste Lösung, am besten einen Neubau“. Die Betriebserlaubnis für die Castorhalle erlischt im Jahr 2034, eine Umweltverträglichkeitsprüfung für die weitere Lagerung ist bereits für das kommende Jahr terminiert. „Das Endlagerbergwerk geht, der Müll bleibt, vermutlich für weitere 80 bis 100 Jahre, weil der Terminplan für die Endlagersuche revidiert werden musste“, so Ehmke, deshalb werde man Umweltministerin Steffi Lemke anlässlich ihres Besuches vor Ort entsprechend demonstrativ begrüßen.
Wolfgang Ehmke, BI-Pressesprecher, 0170 510 56 06
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