Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

RROP: Mauererhalt und Dauerausstellung in Gorleben?

Der Rückbau des Endlagerbergwerks in Gorleben kommt nach Angaben der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) gut voran. Es ist jedoch noch unklar, ob und wie die oberirdischen Gebäude weiter genutzt werden. Bei der Aufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) wird aus Sicht der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) keine Vorsorge für die Nachnutzung getroffen, obwohl beispielsweise die Samtgemeinde Gartow als auch die BI mit Vorschlägen und Nutzungskonzepten an die Öffentlichkeit gegangen sind.

Die BI fokussiert sich dabei in ihrer aktuellen Stellungnahme zum RROP auf den Erhalt des ehemaligen Pförtnerhauses 1 und den bisher geretteten Mauerrest, der nach Abschluss des unterirdischen Rückbaus des ehemaligen Endlagerbergwerks unbedingt erhalten bleiben sollte.

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Das muss bei der Neuaufstellung des RROP bedacht und entsprechend Vorsorge getroffen werden.“

Im Pförtnerhaus könne aus Sicht der Gorleben-Aktivisten z.B. eine ständige Ausstellung zum Thema Atomkraft, Atommüll, Gorleben und zur Rolle des zivilgesellschaftlichen Protests als Korrektiv für staatliche Fehlentscheidungen eingerichtet werden. Denkbar sei an dieser Stelle der Titel „Die Gorleben-Mauer: Erinnerung an industriepolitische Fehlentwicklungen des 20. Jahrhunderts.“

Das würde auch mit einem Forschungsprojekt des BASE korrespondieren, bei dem es um die Erinnerungskultur geht. Gepaart mit dem Ansatz des Gorleben-Archivs, die Rolle der Zivilgesellschaft in einer lebendigen Demokratie zu würdigen, wäre das ein gewichtiger Ort der Erinnerungskultur.

Die BI verweist in ihrer Stellungnahme auf ein entsprechendes Forschungsvorhaben des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) zum Thema Nuclear Cultural Heritage und ihre Anwendbarkeit im Kontext des Standortauswahlverfahrens (NuCultAge).

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

Dazu einige Links:

https://www.base.bund.de/de/forschung/themenfelder/nukleare-sicherheit/_documents/nucultage.html?nn=332696

https://www.base.bund.de/shareddocs/downloads/de/fachinfo/fa/fotodok/fotodok-4-workshop-agenda-24.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Wendländische Atomkraftgegner/-innen sprühen ihre Botschaft an die Bundesgesellschaft für Endlagerung auf ein Reststück der Mauer, die das so genannte Erkundungsbergwerk in Gorleben jahrzehntelang hermetisch abgeriegelt hatte. Der Spruch "Gorleben raus"!" bezieht sich auf ihre Forderung, den Salzstock im Wendland mit der Vorstellung des "Zwischenberichts Teilgebiete" im Herbst 2020 aus dem Verfahren der Endlagersuche zu nehmen. Beim Abriss der Mauer 2019 ist ein Stück als Mahnmal stehen geblieben. Rechtliche Querelen verhindern aber noch den freien Zugang, so dass die Atomkraftgegner/-innen Leitern zum Überwinden des Zauns mitbrachten.

Ort: Gorleben
Copyright: Andreas Conradt
Quelle: PubliXviewinG

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