„Wir schneiden den Weg frei“ – erstes Aktionswochenende in Gorleben

Die Debatte um die verlängerte Zwischenlagerung in Gorleben ruft Aktivistinnen und Aktivsten auf den Plan: Die Teilnehmenden des traditionellen „Sonntagsspaziergangs“ rund um das ehemalige Endlagergelände wechselten den Kurs und schnitten am Sonntag den Weg um das Zwischenlagergelände frei, mit einem Go des zuständigen Landesforstamts.

Rund zwei Dutzend Leute entfernten umgestürzte Bäume und sperrige Äste, am nächsten Sonntag soll der Weg auch markiert werden. Und es gibt auch schon eine Verabredung für den 5. Oktober, dann soll der neu geschaffene Rundgang um das Zwischenlagergelände mit einer Kundgebung direkt vor den Toren des Zwischenlagers enden.

Hintergrund: das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat für den 7. Oktober zum sogenannten „Scoping“- Termin nach Salzgitter eingeladen. Die Genehmigung des Brennelement-Zwischenlagers endet im Jahr 2034 und die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) bereitet mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung einen Genehmigungsantrag zur Verlängerung vor.

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Sowohl der Ort als auch das Ausblenden von Störfällen der laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung sorgen für Unmut.“

Befürchtet wird in Kreisen der Atomkraftgegner:innen, dass die BGZ am Standort Gorleben auf ein Weiterso für die nächsten Dekaden der Lagerung hochradioaktiver Abfälle setzt. Deshalb sei es nun nötig, den Protest gegen diese Planungen sichtbarer zu machen.

Von Seiten der Sonntagsspaziergänger:innen heißt es: „Wir werden unsere Aufmerksamkeit um die Verfüllung des „Schwarzbaus“, des Endlagerbergwerks, nicht vernachlässigen. So marode der Salzstock ist, so unverantwortlich ist es, in der Gorlebener Lagerhalle für weitere 100 plus X Jahre die Castoren oberirdisch stehen zu lassen, ohne die Halle nachzurüsten. Wir lassen uns nicht einlullen, bleiben achtsam und unberechenbar.“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 510 56 06