Fukushima mahnt – Spendengelder für eine Klinik
Jeden Montag treffen sich Atomkraftgegner_innen um 18 Uhr auf dem Marktplatz in Dannenberg zu einer Mahnwache, am vergangenen Montag zum 150sten Mal. Viele Menschen sind nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima auf die Straße gegangen. Alle 25 Jahre gab es eine schweren Störfall in einem Atomkraftwerk – in Ost und West: Harrisburgh (USA) 1979, Tschernobyl (Ukraine) 1986 und schließlich Fukushima (Japan) 2011. Das Gedenken ist die eine Seite der Mahnung, das Eintreten für eine Welt ohne Atomkraftwerke und Atomwaffen deshalb die andere.
Die Dannenberger Bürgermeisterin Elke Mundhenk fand anerkennende Worte. Sie dankte am vergangenen Montag den rund 40 anwesenden Teilnehmer_innen für ihr beharrliches Engagement. Einer, der an der Mahnwache aktiv beteiligt ist, ist Herbert Schaper-Biemann. Er verwies auf die großen Probleme in den von radioaktivem Fall-out betroffenen Regionen. Die Folgen der Verstrahlung würden heruntergespielt, die Beratung und Versorgung der Menschen im Umkreis der havarierten Reaktorblöcke hätten Menschen selbst in die Hand genommen. Die Castorgruppe Karwitz- Dannenberg hat für eine selbst-organisierte Klinik Geld gesammelt. Dazu kam auch noch die Spende des Riskauer „Knüddel-Clubs“ – Frauen, die ihr Gestricktes in Bares umgesetzt haben, insgesamt konnte er Kerstin Rudek, der ehemaligen BI-Vorsitzenden 1.500 Euro überreichen, die sie im März auf ihrer nächsten Reise nach Japan den Adressaten direkt aushändigen wird.
Rudek wurde von Club demokratischer Frauen in Japan eingeladen, auf einer großen Kundgebung am internationalen Frauentag, dem 8. März, in Tokio zum Thema Atomausstieg zu sprechen. Auf Japan-Fahrt begibt sich bereits im Februar auch der BI-Vorsitzende Martin Donat, er begleitet eine „Witness-Tour“ von Greenpeace. Gespräche, Konferenzen und das Vermitteln der wahren Situation rund um Fukushima gehören zu seinem Programm. Schon jetzt steht fest, dass der dritte Jahrestag der Reaktorkatastrophe gebührend bedacht wird. Ein Termin, den man sich vormerken sollte: Am Freitag den 7. März stellt der Gartower Fotojournalist Alexander Neureuter sein jüngstes Fotoreportage-Buch „Fukushima 360 Grad“ im Dannenberger Buchladen Hielscher vor. Zeitnah zum dritten „Fukushima-Tag“ am 11. März kündigt die Bürgerinitiative Umweltschutz weitere Veranstaltungen an. Vormerken sollte man sich auch den 10. März. Eine Demonstration für die sofortige Abschaltung der Atomkraftwerke wird mit der traditionellen Mahnwache ausklingen.
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 – 510 56 06