Steckbrief „Erkundungsbergwerk Gorleben“

Historischer, chronologischer Abriss des „Erkundungsbergwerks Gorleben“, von der Standortbenennung 1977 bis zum Offenhaltungsbetrieb.

 

EreignisDatum
Standortbenennung22.02.1977
Antrag der PTB (Physikalisch-Technischen Bundesanstalt) auf Planfeststellung nach § 9b Atomgesetz (AtG). Dieser Antrag bezieht sich auf eine Anlage zur Sicherstellung und zur Endlagerung radioaktiver Abfälle im Rahmen des am Standort Gorleben geplanten "integrierten Entsorgungszentrums". Das atomrechtliche Genehmigungsverfahren wurde nie eröffnet, behörden-intern aber jährlich gefüttert28. Juli 1977 beim niedersächsischen Sozialminister gestellt
Beginn der hydrogeologischen Untersuchungen17.04.1977
Erste Tiefbohrung (Go 1003)04.01.1980
Zweite Tiefbohrung (Go 1002)Ende Januar 1980
Platzbesetzung der Bohrstelle "1004" mit Errichtung eines Hüttendorfs03.05.1980
Gewaltsame Räumung des Hüttendorfs (Republik freies Wendland)04.06.1980
Rahmenbetriebsplan für den Ausbau des geplanten Bergwerks
"Erkundungsbereich": 2000x9000x300 Meter = 5,4 Kubikkilometer
März 1982
am 09.09.1983 vom Bergamt Celle genehmigt
Physikalisch-Technische Bundesanstalt legt Zwischenbericht vor und empfiehlt Erkundung auch anderer Standorte. Das politische Bonn interveniert und die Forderung wurde fallen gelassen, stattdessen wird die "Eignungshöffigkeit" bestätigt1983
Bundeskabinett unter Helmut Kohl stimmt "untertägiger Erkundung" zu13.07.1983
Beginn des Schachtabteufens im Tiefkälte-Gefrierverfahren17.03.1986
Abbruch nach schwerem UnfallMai 1987
Wiederaufnahme der TeufarbeitenJanuar 1989
Salzgestein in 256 m Tiefe im Schacht 1 erreichtJanuar 1990
Start für die horizontale Verbindung zwischen den SchächtenNovember 1995
Bonn reduziert die "Endlagererkundung" um 50 % auf die Nord-Ost-Flanke wegen der Salzrechte des Atomkraftgegners Andreas Graf von BernstorffMärz 1997
Geplante Fertigstellung bei Antragstellung 19771999
Endlagermoratorium für 10 Jahre unter Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne)Oktober 2000
Aufhebung des Moratoriums und weiterer Ausbau unter Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU)01.10.2010
Verabschiedung des "Standortsuchgesetzes" im Parteienkonsens (ohne die LINKE)5. Juli 2013
Gorleben ist raus! Wegen geologischer Mängel wird der Standort im Suchverfahren nach einem Endlager gestrichen. Mehr als 40 Jahre Protest & Widerstand sind vorbei. Wir haben gewonnen.Sept. 2020