Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Lernen aus Erfahrung? Endlagerkommission legt Leitbild vor – Kritik der BI

Die Endlagerkommission erarbeitet ihren Schlussbericht. Der Kommissionsvorsitzende Michael Müller hat dazu ein Leitbild vorgelegt, in dem es heißt, es müsse zu einer neuen „Vertrauensbildung“ kommen, Politik und Gesellschaft müssten fähig sein, aus der Vergangenheit zu lernen.

Neben wissenschaftstheoretischen und industriepolitischen Erwägungen im Zusammenhang mit der Atomkraftnutzung für die Stromerzeugung befasst sich das Leitbild auch ausführlich mit dem Standort Gorleben.

„In den letzten Jahrzenten kam es zu massiven gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und zu heftigem Widerstand gegen den Bau und den Betrieb von Kernkraftwerken und gegen Lagerstandorte für radioaktiver Abfälle – insbesondere in der Region um Gorleben“, schreibt Müller.

Die Kommission bereite mit ihren Kriterien und Empfehlungen nun die Suche nach einem Standort für die Lagerung insbesondere hoch radioaktiver Abfälle vor, der die bestmögliche Sicherheit gewährleistet. Sie beschreibe auch nach einem ergebnisoffenen Prozess einen Pfad, der wissenschaftlich fundiert sei und größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten vermag.

Die BI widerspricht:

„Die Fokussierung auf tiefengeologische Formationen wie Salz, Ton und Granit entspricht nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Forschung. Unter dem Zeitdruck, dem die Kommission sich beugt, kann allerdings nichts anderes zustande kommen als ein derartiger Kurzschluss. Der gesellschaftliche Umgang mit dem Müll, der eine Million Jahre sicher verwahrt werden soll, darf nicht unter enormen Zeitdruck stattfinden.“

BI-Pressesprecher Wolfgang Ehmke:

„Hier wird nicht, wie behauptet, aus der Vergangenheit gelernt. Im Übrigen haben wir die Kommissionsmitglieder eingeladen zu unserer Tagung, auf der die Fehler, die es in Gorleben gegeben hat, beispielhaft aufgearbeitet werden, um daraus für die Zukunft zu lernen.“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

  • Das Leitbild der Endlagerkommission lesen Sie hier

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