Verbraucher sehen bei Verlängerung der AKW-Laufzeiten keine Vorteile

Die Mehrheit der Verbraucher erwartet im Falle einer Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke keine sinkenden Strompreise. Dies geht aus einer am Dienstag in Hamburg veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace hervor.

Demnach rechnen 74 Prozent der Befragten damit, dass sie bei einer Verlängerung der AKW-Laufzeiten nicht weniger für Strom zahlen müssten. Nur 22 Prozent der 1000 Befragten erwarten in diesem Fall günstigere Strompreise.

Wie die Umfrage weiter ergab, versprechen sich 68 Prozent der CDU/CSU-Wähler durch mögliche Laufzeitverlängerungen keine Vorteile für die eigene Stromrechnung. 81 Prozent der SPD-, 84 Prozent der Grünen-, 72 Prozent der FDP- und 86 Prozent der Linken-Wähler beurteilen das ähnlich. Wie die Umfrage außerdem ergab, glauben 65 Prozent der Befragten nicht an einen Versorgungsengpass durch den Atomausstieg.

Greenpeace fordert weiter die sofortige Abschaltung der ältesten und unsichersten Atomreaktoren in Deutschland sowie einen vollständigen Atomausstieg bis 2015. «Eine Betriebsverlängerung alter Atomkraftwerke würde den Energiekonzernen pro Tag und Kraftwerk etwa eine Million Euro bescheren», sagte Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. Die unter Druck geratenen Atomstrom-Konzerne und «ihre politischen Steigbügelhalter» wollten die Angst der Verbraucher vor Strom-Engpässen schüren.

Quelle: ddp, 14.07.2009