Büttenrede vom 23.02.
23.02. Atomgespenster vertreiben, Karneval feiern wir, wann es uns gefällt, und Stefan Buchenau ging in Gorleben in die Bütt
Helau. Alaaf und Moin Moin, ich grüße euch alle, die ihr den heiligen Sonntag für profane Zwecke instrumentalisiert, statt für Billiglöhne in spätrömischer Dekadenz das Bruttosozialprodukt zu steigern!
Tach allerseits, ick bins bloß, der närrische Her Paul.
Werte Fans und Feinde, meiner einer ist nich gerade als Optimist bekannt, aber heute muss ick jestehen, ick wittere Morgenluft.
Es is ja nich so, dis wir neuerdings besser regiert würden, aber der Unterhaltungswert der Damen und Herren hat sich doch sehr jesteigert- die Herrschaften brauchen keine Pappnasen, um als solche erkannt zu werden. Allerdings sinkt die Halbwertzeit ihrer Aussagen, wie des jesamten Personals dramatisch- Aber wat den eenen sin Uhl is den anderen sin Nachtigall: Die Jesellschaft für die Wiederverwendung abjebrannter Politiker freut sich auf künftig- jute Jeschäfte. Kein Wunder, denn selten wurden wir von derart erlesenem Personal regiert:
Wir ham ne Weinkönigin als Wirtschaftsminister und einen Herrn Niebel für Entwicklungshilfe, der dis Amt so lange für überflüssig hielt, bis er es selbst bekam.
Unser Finanzminister darf jetze die Daten der Leute kaufen, die ihn früher selbst bestochen haben, dazu einen Außenminister… wat soll man zu dem noch sagen? Guido, der Verbaltaliban mit der Lizenz zur „geistig politischen Wende“- ein gefährlicher Mann, weil Überzeugungstäter- also Fanatiker. Dis Herzchen fühlt sich inzwischen als Marie Antoinette der Politik und meint: Wenn der Pöbel kein Brot hat, soll er doch Kuchen essen! Frau Antoinette endete übrigens auf dem Schafott, wat Guido bestimmt erspart bleibt. Aber keene Sorge, werte Fans und Feinde, in der FDP sammelt sie schon für ihren großen Vor-sitzenden. Und dann bekommt er‘ n Fallschirmsprung jeschenkt.
Aber der Clou dieser Regierung sind die riesengroßen Ö‘ s:
Der pumperlgsunde Phillip Rösler hält Krankheit für persönlichet Versagen dis bestraft jehört. Und jesetzlich versicherte sind so-wieso nur Schmarotzer, die unser schönet Jesundheitswesen plündern- aber nich mit Phillip!
Dann Frau Schröder, Familienministerin- die Dame hat verspro-chen, janz bald ein paar Waisenkinder aus Haiti zu importieren, weil sie will von sich auch so schöne Bilder in der Zeitung sehn, wie von Übermutti von der Leyen.
Herr Öttinger is von Mutti Merkel zum Experten für Englisch und Energie verurteilt worden- die EU war begeistert, endlich hamse ooch nen Vollblutkomiker in Brüssel.
Und, dis Beste zum Schluss, Herrn Röttgen als Umweltminister, dem wird in der Presse mit Überraschung bescheinigt, dis er „intelligent“ sei- komisch, seine Vorgänger wurden nie so jenannt.
Und so stehen wir hier vor einem Schwarzbau, zu dem alle Regierungen in Bund, Ländern und ein paar Dorfschulzen von idyllischen Dörfchen in der Nähe, völlig selbstlos natürlich, seit spätestens 1978 ihr Scherflein beigetragen haben.
Ja, liebe närrische Gesellschaft, ick kann nicht anders, ick muss zujeben: Unsere Demokratie funktioniert wie geschmiert!
Aber weil wir nicht nur in der besten aller Welten leben, sondern auch im besten aller Länder, in Deutschland, wird immer alles
irgendwo aufgeschrieben, abgeheftet, gespeichert…. und dann kommt irgendwann alles raus. Dabei, werte Narren, Fans und Feinde, wundert es mir schon, wer in diesem unserem Land die eigenen Akten allet nich gelesen haben will.
Volker Hauf (SPD), ehemaliger Forschungsminister, konnte sich leider im ASSE Untersuchungsausschuss an gar nichts erinnern, außer, dass er damals fand, es wäre alles in Ordnung… und nu is er so wat von enttäuscht…
Frau Breuel (FDP), dis alte Schlachtross der Marktwirtschaft wusste da schon mehr, hat damals allerdings fein die Klappe jehalten, sons hätte sie die EXPO nich in die Pleite reiten dürfen.
Herr Trittin, von dem dis schöne Wort vom Schwarzbau stammt, findet die Aktenfunde der letzten Zeit sogar skandalös, genau wie sein Nachfolger Herr Gabriel…Nu wüsste ick jerne, wie die zu ihrer Amtszeit eigentlich ihr Ministerium geleitet haben.
Die eigenen Akten kannten sie offenbar nich.
Tja liebe Narren, werte Fans und Feinde: Hier stehen wir, wir könn‘ ooch anders.
Wir könnten jetze z.B. mal eben über den Zaun…. aber warum sollten wir?
Wenn die Damen und Herren, die uns anjeblich regieren, die Endlösung der Endlagerfrage jenauso kompetent anjehen, wie den Rest der Politik, dann bin ick für meinen Teil janz entsorgt. Dabei wäre es so einfach für Akzeptanz zu sorgen. Werte Fans und Feinde, wir leben in einem Land in dem es zu viel Impfstoff für zu wenig Schweinegrippe, dafür aber zu viel Schnee für zu wenig Salz…. Moment mal, wieso zu wenig Salz? Wenn man z.B. aus der Asse die verseuchte Salzlauge mit den zermalenen Res-ten aus den zertrümmerten Fässern mischen würde…. Das gäbe ein Tauwetter auf allen Straßen, da freuen sich die Leistungsträ-ger in ihren BMW’s. Und die klammen Kommunen können sich die Straßenbeleuchtung sparen. Die strahlen nämlich in Zukunft selbst!
Und hier stehen so viele schöne und sehr warme Castorbehälter, damit könnte man viele schöne Häuschen in den Atomfreund-lichen Gemeinden Gorleben oder Gartow heizen- fast CO2 frei!
Oder buddelt die Dinger unter die Fußballplätze, dann habt ihr ne kostenlose Rasenheizung.
Stattdessen verteilen unsere Eliten ihren geistig- intellektuellen Sondermüll freigiebig über Stadt, Land und Fernsehstudios, wat im besten Fall wenigstens komisch is.
Und so, werte Fans und Feinde, überlasse ick Euch hiermit wieder dem Alltagsirrsinn: Alles wird besser, aber nichts wird gut!
sang Tamara Danz vor Jahren- dis stimmt bis heute.
Die Lage is hoffnungslos, aber nich ernst- wir haben immerhin einiges zu Lachen- dis is mehr als die meisten Völker von sich sagen können.
Also: Passt auf euch auf, aber lasst euch nix gefallen!