Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Der Castor rollt… rückwärts! Atommüll soll im Berliner Regierungsviertel abgeladen werden

Ein täuschend echter Castorbehälter rollt am 24. und 25. Oktober durch das Land – und zwar von Gorleben nach Berlin. Mit dem „Transport“ wollen Atomkraftgegner gegen den echten 12. Castor-Transport von La Hague nach Gorleben demonstrieren, der voraussichtlich am 5. November startet. Am 6. November erwartet das Wendland die größte Anti-Atom-Manifestation in der Geschichte des Gorleben-Widerstands, demonstriert wird auf einem Acker bei Splietau/Dannenberg in Sichtweite des Castor-Verladebahnhofs Dannenberg-Ost. Auch im Herbst 2011 soll noch einmal ein Konvoi mit 11 Behältern aus Frankreich ins niedersächsische Elbdorf rollen. Bisher lagern dort 91 Behälter im oberirdischen sogenannten Transportbehälter-Lager.

Rund 1000 Castoren mit abgebrannten Brennelementen lagern zudem in den kraftwerksnahen Zwischenlagern deutscher Atomkraftwerke. „Mit der Laufzeitverlängerung der AKWs kommen nach Berechnungen des Umweltinstituts intac-Hannover rund 500 Castoren hinzu – deshalb werden die „Fässer“ vor den Bundestag verfrachtet, wenn der Umweltausschuss am Montag über den Atom-Deal debattiert“, kündigt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) an. Die politische Verantwortung für die aufgeheizte Lage liege bei der schwarz-gelben Bundesregierung, die unverdrossen auf Gorleben als Endlagerstandort setze und die Fülle seriöser Einwände gegen die Tauglichkeit des Salzstocks als atomares Endlager ignoriere, betont BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Die Internetinitiative Campact, auf deren Idee die Aktion zurückgeht, BI und ContrAtom bitten um „Fass-Spenden“: „Mit möglichst vielen Menschen laden wir die Fässer am Sonntag, den 24. Oktober, in Gorleben ein und bringen den Castor mit einem bunten Demonstrationszug auf den Weg. Am nächsten Tag, am Montag den 25. Oktober, laden wir die Fässer vor dem Bundestag wieder aus. Mit der Botschaft an die Parlamentarier: Wir wollen keinen Atom-Deal, der den Standort Gorleben als Endlager zementiert! Einen Atom-Deal, der mit längeren AKW-Laufzeiten noch einmal tausende Tonnen Atommüll entstehen lässt, für die es keine sichere Endlagerung gibt!“
Aktionsablauf in Gorleben
• Zeit: Sonntag, 24. Oktober 2010, 14.00 bis ca. 15.30 Uhr
• Ort: Treffpunkt vor dem Brennelemente-Zwischenlager, Lüchowerstraße (Kreisstraße 2 Richtung Gedelitz), Gorleben; anschließend Demozug bis zur Hauptstraße, Gorleben
Aktionsablauf in Berlin
• Zeit: Montag, 25. Oktober 2010, 14.00 bis ca. 16.30 Uhr
• Ort: Treffpunkt vor der Vattenfall-Zentrale, Chausseestraße 23 / Ecke Zinnowitzer Straße (U Naturkundemuseum) (Treffpunkt auf Karte anschauen), anschließend Demozug zum Bundestag
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

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