Neonazis wollen mitmachen – keine Chance in der Anti-Castor-Bewegung

Umweltschutz als Thema, das die Menschen bewegt – die NPD will auf diesen Zug aufspringen. Neonazis wollen sich am Nachmittag einer Demonstration gegen den Castor-Transport in Greifswald anschließen. Bereits vor einer Woche mischten sie sich in Rostock bei einer Veranstaltung des Anti-Atom-Bündnisses unter die Aktivisten.

Im Internet brüsteten sie sich mit ihrer Teilnahme an der Anti-Castor-Demo. Auf einer einschlägigen Seite veröffentlichten sie zum Beweis ein Foto, das die Demonstranten zeigt.

Umweltschutz mit Ideologie verknüpft

Adelwin Bothe vom Anti-Atom-Bündnis Nordost kennt das Problem. Der Aufruf der Rechtsextremen, sich an den Anti-Castor-Protesten zu beteiligen, sei bekannt gewesen. Neu sei das nicht, sagt auch Christoph Schützler vom Verein Soziale Bildung, der sich mit rechtsextremer Politik auseinandersetzt. Neonazis verknüpften auf diese Weise den Umweltschutz mit ihrer Ideologie.

Massenthemen besetzen

Für Rechtsextreme sei Umweltschutz gleichbedeutend mit dem Schutz der Heimat, sagte Schützler. Es gehe also nicht um internationalen Klimaschutz oder die Rettung der Wale, sondern eher um den Erhalt der deutschen Eiche. Neonazis versuchten damit, Themen zu besetzen, die Menschen bewegen. Diese Themen würden dann mit völkischem und rassistischem Gedankengut verknüpft.

Klar von Neonazis abgrenzen

Felix Leipold vom Anti-Atom-Bündnis geht deshalb auch davon aus, dass die Rechtsextremen die Demonstration in Greifswald beobachten. Sie wollten die Region politisch allein besetzen, und nun müssten sie sich mit einer neuen Bewegung auseinander setzen. Die Castor-Gegner wollen sich nach eigener Aussage klar gegen die Neonazis abgrenzen. Auf allen Plakaten, Flyern und Veranstaltungen soll das klar zum Ausdruck gebracht werden.