Bericht aus LuLu
Mahnwache Ludwigslust 16.2.2011
Die ersten AktivistInnen aus dem Aktionsbündniss LuLu und der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg waren schon ab 10.00 Uhr da, um die Mahnwache am Bahnhof aufzubauen. Viele Fahnen, Transparente und Plakate zeigten weithin das Anliegen der Mahnwache – Stopp Castor und Für den sofortigenAtomausstieg. Ein Infozelt und -tisch mit diversen Infomaterialien zu den Risiken der Atomnutzung und vor allem zu den Strahlungsrisiken durch den Castor und den damit verbundenen Transporten wurde unter die Menschen gebracht. Die verteilten Flugblätter wurden dann auch gerne angenommen und etliche Interessierte versorgten sich gleich mit Fahnen, Buttons und Aufklebern. Das Stift Bethlehem in direkter Nähe unterstützte die Mahnenden, wie schon beim letzten Transport, und bot Küchen – und Toilettennutzung und vor allem die Möglichkeit sich aufzuwärmen an.
Angesichts der Temperaturen einfach wunderbar.
Gegen Mittag wurde es richtig voll als der Autokonvoi, gestartet an der Dömitzer Brücke, mit mehreren schön geschmückten Fahrzeugen bei der Mahnwache eintraf. Auch die INI 60 war mit einem Plakat anwesend. Auffällig war die Dauerbeobachtung durch Zivis und Staatsschutz sowie wahrscheinlichen Kripovertretern aus Schwerin, die schon vorab durch Personenkontrollen im Raum Ludwigslust aufgefallen waren. Die Dauerüberwachung des Aktionsbündisses durch den Staatsschutz, selbst bei simplen Unternehmungen wie einem Infotisch am Markttag, wird vom Bündnis massiv kritisiert. Gemeinsam werden wir das öffentlich machen und dagegen angehen. Die Menschen aus dem Raum Ludwigslust erinnert es stark an die damaligen Stasibeobachtungen, das haben sie lange genug erleben und ertragen müssen, doch diese Zeiten sind vorbei und wir werden gemeinsam schauen, das zu unterbinden.
Je näher der Castortransport dem Raum Ludwigslust kommt, um so voller wird es bei der Mahnwache. Richtig toll
wurde es, als plötzlich und überraschend Xamba mit vielen TrommlerInnen aus dem Wendland dazukam und die Mahnwache mit nun ca. 100 Leuten u. etlichen Pressevertretern richtig in Schwung brachte. Gegen ca. 22.40 Uhr
erwarteten wir den Transport in LWL und als er, erkennbar durch die üblicherweise zunehmende Polizeipräsenz und deren Hektik, sowie der Zunahme an Hubschrauberflügen näher kam, wechselten wir wegen der hohen
Strahlenlast alle gemeinsam auf die andere Straßenseite, wo weitergetrommelt wurde. Um 22.52 Uhr fuhr er dann auffällig schneller als beim letzten Transport durch LWL durch. Offensichtlich gelang es 25 AtomkraftgegnerInnen kurz hinter Ludwigslust den Transport von den fünf Castorbehältern mit hochradioaktiven Abfällen auf seiner Fahrt von Karlsruhe in das Zwischenlager Nord, bei Lubmin zu blockieren. Mit einem Transparent und Leuchtfackeln gingen sie gegen 23.00 Uhr bei der Ortschaft Rastow auf die Gleise und sorgten für einen 40 minütigen Zwangsstopp. Also alles in allem ein erfolgreicher Tag, der Widerstand vor Ort wird mit jedem Transport weiter wachsen und wir werden beim nächsten Mal mit noch mehr Menschen dabei sein.
Ein Termin für ein Nachbereitungstreffen steht schon: 28. Februar 19 Uhr im BI-Haus Lüchow, Rosenstr.10
Für den sofortigen Atomausstieg – Stopp aller Castortransporte
Inge Schnieder