Rostock: Als internationale Drehscheibe für Atomtransporte bestätigt

Rückblick: Am 04.05.11 wurde ein Atomtransport aus der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric Sweden AB in Västeras/Schweden in das AKW Brokdorf durchgeführt. Das BfS hatte dazu am 29.03.11 einen Transport von
„unbestrahlten BE“ genehmigt (laufende Nummer: 7127). Befristet ist diese Genehmigung bis zum 31.12.11. Die Transportgenehmigung umfaßt nur einen See- und Straßentransport. Da das BfS bei dem Transport keinen Umschlag genehmigt hatte, ist von der Beförderung der radioaktiven Fracht mit einer RoPax-Fähre (die Abkürzung RoPax steht als Kurzform für Roll On/Roll Off für Ladung sowie gleichzeitig für Passagiere) der Reederei Scandlines über den Hafen von Trelleborg/Schweden in den Hafen von Rostock auszugehen.

=> Dieser Transport neuer Brennelemente in das AKW Brokdorf aus der schwedischen Brennelementfabrik der Westinghouse Electric Sweden AB in Västeras erfolgte nachweislich (s.u.) über den Hafen von Rostock an der Ostseeküste.

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern gibt im Internet zu den ‚Kernmaterialtransporten‘ in Mecklenburg-Vorpommern bekannt: „Transportiert werden überwiegend unbestrahlte Brennelemente über den Seehafen Rostock von und nach Schweden. Mecklenburg-Vorpommern ist dabei Transitland. Die Transporte erfolgen bis/ab Seehafen Rostock per LKW, der Transport von/nach Trelleborg [Schweden] erfolgt auf dem Wasserwege.“

Ostsee-Zeitung: „Geheime Atom-Transporte über den Rostocker Seehafen – Eine Nuklearfabrik in Schweden beliefert über Rostock Atomkraftwerke in ganz Europa“

Von der Ostsee-Zeitung (ostsee-zeitung.de) wird am 14.06.11 unter der Schlagzeile „Geheime Atom-Transporte über den Rostocker Seehafen – Eine Nuklearfabrik in Schweden beliefert über Rostock Atomkraftwerke in ganz Europa“ informiert: „Über den Rostocker Überseehafen wird offenbar seit Jahren heimlich Atom-Material für Kernkraftwerke in ganz Europa verschifft – und das in großem Stil. Das Schweriner Innenministerium bestätigte jetzt der OZ einen Transport mit radioaktiver Fracht, der bereits am 4. Mai durch Rostock rollte. Aus einer Atom-Fabrik in Västeras (Schweden) wurden frische Brennelemente für das Kraftwerk Brokdorf bei Hamburg per Schiff nach Rostock gebracht. Dieser Transport ist kein Einzelfall.“

„Laut aktuellen Transportlisten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter“, so die Ostseezeitung weiter, „dürften allein seit Januar insgesamt 21 Transporte im Hafen angekommen sein.“ „‚Dass Brennstäbe über Rostock transportiert werden, ist völlig normal‘, räumt Hafenkapitän Gisbert Ruhnke“ in dem Bericht der Ostsee-Zeitung „ein.“

In dem Artikel der Ostsee-Zeitung wird abschließend ausgesagt: „Verbieten kann die Fahrten über Rostock niemand: ‚Das Bundesamt für Strahlenschutz prüft nur, ob die Sicherheitsanforderungen nach dem Atomgesetz erfüllt werden‘, so BfS-Sprecherin Anja Schulte-Lutz. Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) will die Atom-Transporte nicht kommentieren.“