"Die Straße der Enthusiasten"
Wir möchten auf die Vernissage von „Die Straße der Enthusiasten“ am 23. Juli um 18.00 Uhr im Zehntspeicher Gartow hinweisen.
Zur Eröffnung sprechen der Kurator der Ausstellung, Walter Mossmann aus Freiburg sowie Rebecca Harms, die maßgeblich an der Entwicklung des „Tschernobyl 25 – expeditionen“-Projektes beteiligt war. Eine weitere Einführungsrede wird Marianne Fritzen halten, Mitbegründerin der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
Öffnungszeiten: bis zum 3. September jeweils freitags von 16 – 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 – 18 Uhr.
Über die Ausstellung:
Für die Arbeiter wurde im Jahre 1970 die Stadt Pripjat gebaut – eine hochmoderne, junge, sowjetische Modell-Stadt mit 48.000 Einwohnern, viereinhalb Kilometer vom AKW entfernt. Nur sechzehn Jahre, im Mai 1986, später hat man sämtliche Bewohner der durch den GAU in Tschernobyl verstrahlten Stadt evakuiert, die Stadtgeschichte war zu Ende. Seither steht Pripjat leer, eine monströse Installation.
Den Titel hat die Wanderausstellung von einer wichtigen Straße am südlichen Stadtrand von Pripjat, der «Straße der Enthusiasten». In drei Themenblöcken wird in der Ausstellung die Geschichte vom Aufstieg und Fall der Stadt Pripjat erzählt:
I. Zwei außergewöhnliche Fotografen erkunden die menschenleere Stadt Pripjat und die verlassenen Dörfer der Zone. Der Ältere (Robert Polidori) konstatiert Zerstörung und Verfall, streng, dokumentarisch. Für den Jüngeren (Andrij Krementschouk) ist Tschernobyl eine vollendete Tatsache, er schaut sich um und sucht die Begegnung mit Menschen. Zwischen den beiden Fotoserien erschließt sich eine dritte Sichtweise, ausgedrückt in Versen der ukrainischen Dichterin Lina Kostenko – zwei Quatrains aus ihrer Sammlung „Kurz wie die Diagnose“. Im Gegensatz zu den zugereisten Fotografen weiß sie genau, was sie in der Zone verloren hat.
II. In träumerischen Plakaten vom schönen, neuen Atomzeitalter, dokumentarischem Filmmaterial aus den 70er und 80er Jahren oder Panorama-Fotos aus der Aufbauzeit dokumentiert sich die „herzzerreißend optimistische Ahnungslosigkeit“ der Erbauer dieser Modellstadt.
III. Der dritte Themenblock zeigt Plakate aus der inzwischen international anerkannten Triennale für ökologische Plakate und Grafik in Charkiw (Ukraine). Oleg Veklenko, Professor für Grafikdesign an der Staatlichen Akademie für Design und Kunst Charkiw (Ukraine) rief fünf Jahre nach dem GAU die Internationale Triennale für ökologisches Plakat und Grafik „4ter Block“ ins Leben, eine künstlerisch wie gesellschaftlich bedeutende Initiative, aus der inzwischen eine international anerkannte Ausstellung geworden ist.
Wir freuen uns über zahlreiches Interesse.
Mehr Informationen über das Projekt „Tschernobyl 25 – expeditionen“ gibt es auch im Internet unter www.chernobyl25.org.