Hingehört

Anja Meier, unsere rasende Reporterin, berichtet über den Besuch von Stephan und Stefan: Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und sein Umweltminister Stefan Wenzel haben sich ins Wendland eingeladen und wurden am Freitagabend im Gildehaus in Lüchow von mehr als 200 Wendländern in Empfang genommen.

Zunächst hatte Weil das Wort, berichtet vom Konsens mit dem Bundesministerium und davon wie sie, Weil und Wenzel, dem Endlagersuchgesetz „die giftigen Zähne“ gezogen hätte – er versuchte „die Niederlage als Erfolg zu verkaufen“ so Wolfgang Ehmkes Reaktion.

Der Kompromiss, den die niedersächsische Landesregierung mit dem Bundesumweltminister Altmaier erzielt hat, stellte kaum einen Teilnehmer zufrieden. Wortbeiträge machten eines sehr deutlich: man rechnet Weil und Wenzel den Besuch und ihr Bemühen um Dialog mit dem wendländischen Widerstand hoch an, doch „lasse man sich nicht für doof“ verkaufen, um es mit Martin Donats Worten zu sagen. Weiter meint der BI-Vorsitzende: „Schenken Sie uns endlich reinen Wein ein.“

Jochen Stay entlarvte den Versuch des Ministerpräsidenten, das ausgehandelte Endlagersuchgesetz als Chance für einen Neuanfang zu sehen, indem er schrittweise und anschaulich nachwies, dass der erzielte Konsens weder eine ergebnisoffene Endlagersuche ermögliche noch ein bundesweiter Kompromiss vorhanden sei.

Einen Ausweg aus der Misere die am Ende nur auf Gorleben als Endlager hinauslaufen kann, sieht Dieter Schaarschmidt in einer anonymisierten Endlagersuche.

Auf den Punkt und zum wohl lautesten Applaus des Abends brachte es Schulamith Weil von der Castorgruppe Küsten: sie überreichte den Gästen vertrocknete Sonnenblumen, erkannte zwar deren Bemühungen an, die aber nicht über die „Machtlosigkeit von Politik“ hinwegtäuschen könne. Die Macht liege nach wie vor bei den Konzernen, die an Gorleben festhalten.

heute-show 12.04.2013 – Folge 117, ab Minute 21.37 zum Endlagersuchgesetz:

Anja Meyer, unsere rasende Reporterin