Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Atommüllagerung: Sicherheit im Fokus

In Lubmin muss das Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle neu errichtet werden. Die jetzige Halle, in der 74 Castorbehälter aufbewahrt werden, bietet in der jetzigen Form keinen hinreichenden Schutz vor terroristischen Angriffen. Die neue Halle wird als monolithischer Stahlbetonbau mit 1,80 m dicken Außenwänden errichtet.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) erinnert daran, dass die Wandstärke der Hallen in Ahaus und Gorleben, der ersten Generation der Zwischenlager, lediglich 0,5 Meter betragen, die konisch nach oben zulaufen und dort, wie auch die Hallendecke, nur noch 0,2 Meter betragen. Nicht einmal eine teilweise Verstärkung der Außenmauer – seit Jahren angekündigt – sei erfolgt.

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Wir sehen uns durch die Entwicklung in Lubmin in unserer Kritik bestätigt. Es braucht bei der langen oberirdischen Lagerung hochradioaktiver Castor-Behälter eine doppelte Sicherung, durch die Behälter und dicke Wände. Das Lager in Gorleben ist nicht sicher, das ist längst ein Fall für die Atomaufsicht in Hannover und Umweltminister Olaf Lies (SPD).“

Völlig unverständlich sei auf diesem Hintergrund, dass im aktuellen Umgebungsüberwachungsbericht der BGZ (bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung) offengelegt wird, wie die Castor-Behälter im Innern der Halle aufgestellt werden, aus Sicht der BI sei das „unverantwortlich“.

Alle Jahre wieder

Die Betreiberin des Zwischenlagers in Gorleben, hat ihren Jahresbericht 2018 gerade veröffentlicht. Deren Ergebnis könnte man jährlich getrost vorwegnehmen, schreibt die BI, vom Zwischenlager gehe keine Gefahr aus.

„Von 2006 an liegen die Jahreswerte am Anlagenzaun im Schwankungsbereich zwischen 0,15 mSv im Jahr 2014 und 0,22 mSv im Jahr 2008,“ heißt es in dem Bericht.

Die Aussage, dass die teils gemessene, teil errechnete Jahresdosis am Zaun lediglich normale Schwankungen der Messergebnisse spiegeln, sei jedoch eine Verharmlosung, wahrscheinlich habe allein der Stopp der Castorlagerung in Gorleben bewirkt, dass der Grenzwert von 0,3 Millisievert nicht deutlich überschritten werde – 113 Behälter lagern in Gorleben, aber 420 Stellplätze gibt es dort.

Der BI-Vorsitzende Martin Donat kritisiert zudem, dass die Vorstellung des Jahresberichts nicht mit einer öffentlichen Veranstaltung verbunden war. Dabei hatte das Bundesumweltministerium noch im Herbst letzten Jahres angekündigt, in öffentlicher Sitzung zu der Frage und zum Forschungsstand einer Gefährdung durch sogenannte neutroneninduzierte Effekte Stellung zu nehmen. Es geht dabei um die Möglichkeit sekundärer Aktivierung durch radioaktive Bestrahlung beispielsweise von Staubpartikeln oder Gasen, welche durch die Lüftungsschlitze auch in die Umgebung und in die Atemluft gelangen.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 510 56 06

Luftaufnahme des Zwischenlagers für hochradioaktiven Atommüll in Gorleben.

Ort: Gorleben
Copyright: Andreas Conradt
Quelle: PubliXviewinG

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