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Brand in Schacht KONRAD – Wann wird das alte Bergwerk endlich aufgegeben?

Wie die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) letzten Freitag mitteilte, ist es am 14. Mai zu einem Brand unter Tage an den alten Holzeinbauten gekommen. „Es ist einfach nicht zu verantworten, ein solch altes Bergwerk wie den Schacht KONRAD zu einem Atommülllager umbauen zu wollen. Dieses Bergwerk ist nicht für einen sicheren Betrieb als Atommülllager errichtet worden und weist Gefahrenpunkte auf, die inakzeptabel sind,“ so Ludwig Wasmus vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD.

Einer dieser Gefahrenpunkte sind die alten Holzeinbauten, die eine besondere Brandgefahr mit sich bringen. Diese werden seit einem Jahr aufwändig mit den entsprechenden finanziellen Mitteln ausgebaut. Am 29. April feierte die BGE bereits in einer Pressemitteilung den erfolgten Ausbau der alten Konstruktion. Das war wohl zu früh triumphiert. Denn verblieben sind noch Holzkonsolen und davon fing nun eine beim Einsatz eines Schneidbrenners Feuer.

Ludwig Wasmus: „Ein altes Bergwerk bleibt ein altes Bergwerk und wenn man es modernisiert, ist es nichts anderes als ein altes Bergwerk, das modernisiert worden ist. Es wird niemals denselben Sicherheitsstandard wie ein neues Bergwerk haben. Wir fragen uns inzwischen, was eigentlich noch alles passieren muss, bevor Schacht KONRAD als Endlager endlich aufgegeben wird.“

Im Schacht Konrad wurde Der Produktionsbetrieb dauerte von 1961 bis 1976. Ausgerechnet die Belegschaft unterbreitete den Vorschlag, im Bergwerk Atommüll einzulagern, um Arbeitsplätze zu erhalten. Rund 90 Prozent des Atommülls, die voluminösen schwach- und mittelaktiven Abfälle, sollen dort eingelagert werden. Immer wieder verzögerte sich die Inbetriebnahme, als neuer „Starttermin“ wird nun das Jahr 2027 gehandelt.

Der Schacht Konrad wurde nie einem vergleichenden Verfahren unterzogen – eine Parallele zu Gorleben, wo ebenfalls ohne einen Vergleich mit anderen möglichen Standorten das Endlagerbergwerk aufgefahren wurde. In Gorleben gibt es derzeit einen Ausbau- und Erkundungsstopp. Die Suche nach einem Endlager wurde „neu“ gestartet – mit Gorleben im Huckepack. Wo übrigens die Abfälle aus der havarierten Asse II oder die Abfälle aus der Urananreicherungsanlage Gronau eingelagert werden, ist derzeit völlig unklar. Würde man den Müll auch in den Schacht Konrad einlagern wollen, müsste ein Genehmigungsverfahren dafür eingeleitet werden – und damit würde auch der Schacht Konrad im Lichte von Wissenschaft und Technik auf dem Misthaufen der Nukleargeschichte landen.

Für Rückfragen: Ludwig Wasmus 05341 / 63123

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Wolfgang Ehmke

Wolfgang ist langjähriger Pressesprecher der BI.