Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Tschernobyl mahnt

Der Wald in Tschernobyl brennt. 34 Jahre nach der Reaktorkatastrophe wird plötzlich in Erinnerung gerufen, wie einst die radioaktiven Wolken weite Teile Europas kontaminierten und die Menschen in Atem hielten.

Auf dem Einkaufszettel für Hamsterkäufe standen damals Fisch- und Gemüsekonserven, H-Milch und Molkepulver. Man musste drinnen bleiben. Spielplätze waren verwaist, Kühe durften nicht auf die Weide. Frischer Salat wurde untergepflügt und der strahlende Sonnenschein bekam eine doppelte Bedeutung.

Der Waldbrand, so die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), befeuert nicht nur die Erinnerung, sondern auch die Forderung nach einem wirklich konsequenten Atomausstieg in Deutschland: In den Atomausstieg müssten auch die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen und die Urananreicherungsanlage in Gronau eingeschlossen werden.

„Makaber ist es, dass per Bahn und Schiff Uranmüll der Firma Urenco bis auf Weiteres in die russische Stadt Nowouralsk transportiert wird“, beklagt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Regionale Anti-Atomkraft-Initiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), www.urantransport.de befürchten, dass der Gronauer Urananreicherer Urenco für kommende Woche am 27./28. April einen weiteren Uranmülltransport von der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau zur russischen Atomfabrik Novouralsk plant – und das genau 34 Jahre nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl (26. April 1986).

Die internationale Ärzteorganisation zur Verhinderung eines Atomkriegs (IPPNW) warnt indes vor einer Verharmlosung der Waldbrände im radioaktiv belasteten Gebiet rund um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. Bei ungünstiger Wetterlage und Windrichtung könnte auch der Rest Europas, könnte auch Deutschland von den radioaktiven Wolken betroffen sein“, teilte der IPPNW-Co-Vorsitzende Alex Rosen mit.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

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Was haben wir gelacht, als neulich einer „Béchamel“ statt „Becquerel“ sagte! Es war zu komisch. Humor, so hatten wir gelernt, ist, wenn man trotzdem lacht. Galgenhumor ist, das begriffen wir nun, wenn man deswegen lacht. Jetzt endlich war die Zeit des Galgenhumors gekommen. Und wir lachten, dass es eine Schande war.

Ulrich Greiner, DIE ZEIT

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