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Vergiftetes Vertrauen
Atommüll ist ein giftiges Erbe
Tschernobyl sei ihm ganz nah gewesen, als seine Tochter damals klein war und nicht im Garten spielen durfte. Das rücke plötzlich durch die Bilder wieder näher. Er spüre, dass die Dinge gar nicht so weit weg seien, weder in der Zeit noch im Raum, „und dass es uns ganz unmittelbar betreffen kann“, sagte Eckhard Kruse gegenüber dem NDR. Atomkraft und ihre Gefahren, das sei für ihn ein Lebensthema. Eckhard Kruse ist Pastor in der Gemeinde Gartow, zur Samtgemeinde gehört auch Gorleben. Dort kam vor 25 Jahren der erste Castortransport an. Tausende Polizisten eskortierten den ersten Castor-Transport nach Gorleben. Atommüll ist ein giftiges Erbe für alle nachkommenden Generationen. Das sei eine Dimension, die überschreite wirklich alles menschliche Denken, so Kruse.
https://www.ndr.de/kirche/Gorleben
Vertrauen ist der Schlüssel zum Gelingen des Endlagersuchverfahrens
Zum Endlagersuchverfahren in Zeiten der Corona-Pandemie schreibt er im Namen des Umweltausschusses der Kirchenkreissynode Lüchow-Dannenberg: „Wir erkennen an, dass die zuständigen Institutionen einen neuen Anfang der Endlagersuche setzen wollen. Der gesellschaftliche Konsens kann jedoch nur bei intensiver Beteiligung der Zivilgesellschaft erreicht werden. Das Standortauswahlgesetz fordert „eine möglichst frühzeitige Einbeziehung von Vertretern der Teilgebiete noch vor der Auswahl von Standortregionen“.
Die fehlende Beteiligungsmöglichkeit auf Grund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gilt für sämtliche Teilgebiete. Dieser Diskurs lässt sich derzeit nicht im Rahmen von Veranstaltungen führen. Die Verantwortlichen wären gut beraten, wenn sie den engen Zeitrahmen korrigieren. Ohne öffentliche Zusammenkunft lässt sich Vertrauen weder in unserem Kirchenkreis noch anderenorts aufbauen.“
Foto: Eckard Kruse in Gorleben, Taufe der Beluga