Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

„Dreister Länderegoismus“

Markus Söder verfolgt weiterhin die Linie, ein Atommüllendlager in Bayern zu verhindern. Die Blockadepolitik des Bundeslandes, das einen maßgeblichen Anteil an Atomstrom produzierte, soll über die Ausformulierung der Sicherheitsanforderungen für ein Endlager führen.

Dabei soll Granit als eines der drei Wirtsgesteine für die Atommüllendlagerung wegfallen, es bliebe dann Ton oder Salzgestein als Wirtsgestein übrig. „Das ist nichts als dreister Länderegoismus“, kommentiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) diesen Vorstoß Söders.

Die Sicherheitsanforderungen sind seit September letzten Jahres in der Diskussion. Auf Druck von Umweltverbänden und der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, die aus Protest gegen den engen Zeitplan bei der Verabschiedung der rechtlichen Leitplanken für die Endlagerung den Anhörungstermin verlassen  hatten, wurde vom Bundesumweltministerium schließlich mehr Zeit eingeräumt und zugesagt, dass die fachlichen Einwendungen im Umweltausschuss der Deutschen Bundestages umfassend debattiert werden.

„Auf diese Debatte warten wir immer noch, weil die Sicherheitsanforderungen zum Teil sehr unscharf formuliert waren und in Fragen des Strahlenschutzes weichgespült wurden“, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Ein Aufreger ist auch der Plan, an dem prospektiven Standort für ein Deponie, in der hochradioaktive Abfälle eingelagert werden sollen, ein zweites Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle zu errichten:

„Derartige Pläne gab es bereits in der Vergangenheit für den bisherigen alten Standort Gorleben.“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

Am 22. Mai 2014 nahm die Endlagerkommission die Arbeit auf. Dagegen hat die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg in Berlin und in Gorleben protestiert. Die Kommission als Teil des Standortauswahlgesetzes suggeriere, dass die Endlagersuche neu gestartet werde. Statt wirklich einen Schlussstrich unter die Tricks, Lügen und Verdrehungen der letzen drei Jahrzehnte zu ziehen, bleibe Gorleben als Standort gesetzt, so die BI. Durch das Gesetz und das Beteiligungsverfahren - die Endlagersuchkommission - sollen Umweltverbände eingebunden werden, um Gorleben im Nachhinein zu legitimieren. "Welch Zeitverschwendung", so die BI, "dass nun zwei Jahre lang offen und versteckt über einen Standort gestritten wird, statt eine umfassende Atommülldebatte einzuleiten!" Im Bild: Torben Klages, hauptamtlicher Mitarbeiter der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg

Ort: Berlin
Copyright: Kina Becker
Quelle: PubliXviewinG

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