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Atomkraftwerke in Bayern immer noch die wichtigste Stromquelle

Sachsen und Bayern schließen eine Atommüllendlagerung in ihren Bundesländern kategorisch aus. Mit Gorleben gebe es bereits einen gut erkundeten Standort für ein sicheres und fast schlüsselfertiges Endlager, wiederholte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). Da sei aus politischen Gründen der Schlüssel gezogen worden.

Einmal abgesehen davon, dass hier ein grandioses Unwissen offenbart wird, was die ursprüngliche Benennung Gorlebens als „Nukleares Entsorgungszentrum“ und die Geologie des Salzstocks Gorleben-Rambow betrifft – Verantwortung geht anders. Glaubers – wiederholte – Ausfälle und das, was dazu im Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wählern aufgeschrieben wurde, lässt ahnen, was an Länder- und Parteienegoismen ab dem 28. September aufbranden wird, wenn eine hohe zweistellige Zahl möglicher Endlagerregionen in ganz Deutschland benannt wird.

Zum Thema „Verantwortung“: Als Ende 2017 das Atomkraftwerk Gundremmingen-B abgeschaltet wurde, sank die Stromproduktion aus Atomkraftwerken in Bayern auf rund 50 Prozent. Mit sechs Atomkraftwerken war Bayern im bundesweiten Vergleich spitze. Wasserkraftwerke tragen mit rund 20 Prozent zur Stromerzeugung bei. Der Anteil der übrigen erneuerbaren Energieträger ist immer noch marginal. Allerdings ist der Beitrag aus kleinen privaten und gewerblichen Solaranlagen sowie aus Biogasanlagen schwer abzuschätzen, diese Energiepioniere liefern offensichtlich einen starken Beitrag.

In Bayern laufen noch zwei Atomkraftwerke: Gundremmingen C soll Ende 2021 und Isar 2 bei Landshut erst Ende 2022 abgeschaltet werden.

Herr Glauber! Vielleicht wäre dann ein Endlager im Freistaat nur für den heimischen Müll die richtige Lösung?

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Wolfgang Ehmke

Wolfgang ist langjähriger Pressesprecher der BI.