Mahnwache (14.02.22)

Liebe japanische Freunde und Freundinnen,

vielen Dank für Eure Grüsse anlässlich des 11.Jahrestages der furchtbaren Katastrophe bei Euch und der natürlich noch immer vorhandenen gesundheitlichen und seelischen Folgeschäden. Wir haben den Mut und die Kraft bewundert, dass auch Ihr nicht aufgebt, sondern die Lügen aufdeckt und das Vertuschen immer schwerer macht. Den jungen Leuten, die aufgestanden sind und eine gerichtliche Klärung anstreben, wünschen wir viel Erfolg und viele Nachahmer und Nachahmerinnen.

Einige von Euch kennen den Marktplatz in Dannenberg, wo bisher jeden Montag (ohne Ausnahme) die Mahnwache stattgefunden hat. Gestern (Montag) haben wir Eure Grüße verlesen und uns in ganz besonderer Weise Euch nahe gefühlt.

Eine besondere Veranstaltung (wie in all den Jahren zuvor) haben wir in diesem Jahr nicht durchführen können. Nach den zurückliegenden 2 Jahren mit zum Teil drastischen Einschränkungen wegen Covid 19 hält nun der Krieg gegen die Ukraine unsere ganze Aufmerksamkeit wach. Die militärischen Auseinandersetzung vor allem auch um Tschernobyl und andere Atomreaktoren machen uns Angst und sprachlos. Außerdem haben jetzt zahlreiche Flüchtlinge auch das Wendland erreicht und rufen nach unserer Unterstützung.

Am Samstag (12.2.) haben wir mit 300 Personen in einer großen Feierstunde auf der Straße in Gorleben Abschied von Jochen Stay, einem plötzlich verstorbenen, deutschlandweit bekannten Aktivisten, genommen. Auch dort wurde auf den Jahrestag hingewiesen und damit die Gedanken und gute Wünsche zu Euch nach Japan gerichtet!

Wir wünschen Euch (und auch uns) den langen Atem, der notwendig ist, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, damit die Atomkraft keine Zukunft mehr hat.

Dir, lieber Tigermann, danken wir für Deine Übersetzung – sie ist so wichtig für diesen solidarischen Brückenschlag.

Mit solidarischen Grüßen,
im Namen der gesamten Mahnwache,
Ingrid und Werner Lowin