Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Endlagersuche: Klarheit beim Abschichten in Sicht
Die Bühne für eine kleine Sensation stand in einem Zelt auf dem Sportplatz in Groß Pankow. Dort diskutierten Dagmar Dehmer, die Kommunikationschefin der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), und Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), am Samstagnachmittag (25. Juni) über die nächsten Schritte bei der Endlagersuche.
Groß Pankow liegt über einem der 60 Salzstöcke, im Teilgebiet 19, und entsprechend war der Andrang groß, das Zelt gefüllt. Und Lüchow-Dannenberg ist nach dem Aussortieren des Salzstocks Gorleben im Herbst 2020 mit vier Tongebiete ebenfalls bei der Endlagersuche weiterhin dabei.
Wie die BGE es schaffen will, von über 50 Prozent der Landesfläche mit 90 Teilgebieten innerhalb der nächsten vier Jahre rund 10 Regionen herauszufiltern, die dann obertägig weiter auf ihre Eignung für eine Atommülldeponie zu untersuchen wären, war eine der spannenden Fragen an diesem Nachmittag.
Kritisiert wurde, dass die BGE bisher im Wesentlichen nur auf Referenzdaten und Bücherwissen zurückgegriffen habe und nicht bekannte geologische Daten beispielsweise aus seismischen Messungen und Bohrungen in ihre Suchkarte eingepflegt hat. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke wollte wissen, warum die BGE beim Abschichten der Geodaten nicht den Arbeitsstand fortlaufend kommuniziert, welche der Teilgebiete oder Suchgebiete in den riesigen Kristallin- und Tongebieten, herausfallen. Das schaffe Klarheit für die Betroffenen. Dehmer kündigte hier einen überraschenden Kurswechsel der BGE an: Das werde tatsächlich geschehen, die BGE wolle ihre Arbeitsstände öffentlich darlegen und so werde deutlich früher erkennbar, welche Teilgebiete oder Regionen bei der Endlagersuche herausfallen.
„Wir müssen nun darauf achten, dass die vorhandenen Geodaten in den vier Tongebieten, die das Wendland berühren, von der BGE berücksichtigt werden, um auch selbst Klarheit zu schaffen, was – auch ohne Gorleben – nun weiterhin auf das Wendland zukommt“, so Ehmke.
Unterstützung erwartet die BI vom Land. Umweltminister Olaf Lies (SPD) hatte zugesagt, dass Niedersachsen auch in dieser Suchphase weiterhin Geld für wissenschaftliche Gutachten der Kommunen bereitstellen wird, die BI fordert, dass auch Bürgerinitiativen Zuschüsse für wissenschaftliche Expertise anfordern können.
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 510 56 06
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