Atomruine Mochovce

GLOBAL 2000 zeigt die slowakische Atomaufsicht wegen Kontrollversagens an. Das ist die zweite Anzeige, die von der österreichischen Umweltorganisation auf Grund neuer durchgesickerter Dokumente auf den Weg gebracht wurde. Außerdem läuft noch immer eine Klage aus dem Jahr 2017. „Die Mühlen der Justiz mahlen langsam, aber wir geben nicht auf. Korruption, Betrug und Datenfälschung von Reparaturarbeiten durch Manager: Wegen dieser Machenschaften ermittelt die slowakische Kriminalpolizei bereits rund um die Atomruine Mochovce,“ heißt es in einer Erklärung von GLOBAL 2000.Der Organisation wurden Dokumente und Fotos zugespielt, die rostige Schweißnähte an Rohrleitungen, das Versagen der Qualitätskontrolle der Betreibergesellschaft Slovenské elektrárne und der zuständigen slowakischen Atomaufsicht ÚJD belegen.

„Seit Sommer dieses Jahres gibt die Betreibergesellschaft zu, dass nicht nur hunderte Rohrleitungen aus minderwertigem Stahl verbaut und nur stichprobenhaft ausgetauscht wurden, sondern dass auch aus Eile dutzende Schweißer mindestens 76 Schweißnähte mit minderwertigem Material an Hochdruck-Rohrleitungen des Primärkreislaufs durchgeführt haben. Starke Rostschäden treten schon jetzt auf, die Schwächung der Schweißnähte durch falsches Material ist absehbar.

Zusätzlich kam es noch zu Sabotageakten durch Arbeiter von Subunternehmen, denen illegalerweise ihr Lohn nicht ausbezahlt wurde. Dies in einem Reaktor, der laut Betreibergesellschaft bereits mit Kernbrennstoff beladen ist und die erste nukleare Kettenreaktion durchlaufen hat – ein Versagen von Kabeln oder Rohrleitungen hätte potenziell katastrophale Auswirkungen auf die Anlage und auch ihre weitere Umgebung.

Die Inbetriebnahme dieses verpfuschten Uralt-Reaktors „mit dutzenden Leichen im Keller“ wäre vollkommen unverantwortlich und riskiert die Sicherheit aller Menschen nicht nur in der Slowakei, sondern in ganz Mitteleuropa.“

Global 2000 bittet um Spenden

 

 

Wolfgang Ehmke/ BI-Büro Rosenstr.20/ 29439 Lüchow/ 0170 510 56 06