Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Atommüllbundesamt zur Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle

Die Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle geht in die Verlängerung. Bereits im Jahr 2034 bzw. 2036 erlischt die Betriebsgenehmigung in den beiden Zwischenlagern der ersten Generation in Gorleben und Ahaus.

Das Bundesamt für die Sicherheit kerntechnischer Entsorgung (BASE) hat zu diesem Thema jetzt eine Broschüre – hier direkt als PDF – vorgelegt. Ihr Chef Wolfram König sagt zu diesem Thema: „Sicherheit hat bei den Bewertungen die oberste Priorität. Sie ist allerdings nicht statisch, sondern muss immer wieder hinterfragt werden. Wer sich einer Sache zu sicher ist, wird unvorsichtig.“

Dieser Einschätzung stimmt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) zu, denn sie vermisst bei der Zwischenlager-Betreiberfirma BGZ genau das, was König in seinem Vorwort anmahnt, ob nämlich „geltende Risikobetrachtungen noch dem aktuellen Stand entsprechen. Für die Zukunft zeichnen sich Fragen zur Sicherheit ab. Zum Beispiel, was mit und in den Behältern passiert, in denen die hochradioaktiven Abfälle lagern. Denn die Genehmigungen, die entsprechend ihrer Aufgabe bewusst auf 40 Jahre befristet erteilt wurden, werden voraussichtlich nicht bis zur Inbetriebnahme eines Endlagers ausreichen.“

Dabei, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, wurde das BASE bei der Drucklegung für diese Broschüre von der aktuellen Entwicklung bereits überholt, dann die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) geht inzwischen davon aus, dass die Benennung eines Endlagerstandorts sich um weitere 15 bis 30 Jahre verschiebt.

Die Passagen, die in der BASE-Schrift die Zwischenlager Gorleben und Ahaus betreffen, lesen sich aus Sicht der BI bedenklich und blieben hinter dem von König formulieren Anspruch deutlich zurück. „Ausgerechnet die Zwischenlager mit den geringsten Wandstärken bergen die meiste Radioaktivität: In Ahaus sind das 17 Megawatt und in Gorleben 16 Megawatt, „mahnt die BI. Zum Vergleich: in den kraftwerksnahen Zwischenlagern wie Brokdorf oder Biblis sind es nur 3 bis 5 Megawatt. Zur Sicherung dieser Anlagen gegen Terrorschläge reiche eine zusätzliche Schutzwand nicht, so die BI, die wurde sogar bei den robusteren Zwischenlagern der jüngeren Generation nachträglich errichtet, während man für Gorleben seit Jahren auf den Baubeginn warte.

Wolfgang Ehmke/ BI-Büro Rosenstr.20/ 29439 Lüchow/ 0170 510 56 06

 Weiterlesen: https://umweltfairaendern.de/2022/12/03/neue-broschuere-atommuellbehoerde-erklaert-oberirdische-zwischenlagerung-hochradioaktiver-strahlenabfaelle-zwischen-normalbetrieb-und-krieg/

Luftaufnahme des Zwischenlagers für hochradioaktiven Atommüll in Gorleben.

Ort: Gorleben
Copyright: Andreas Conradt
Quelle: PubliXviewinG

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse