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Edelgard Gräfer ist gestorben

Eine klare Frau, die niemandem nach dem Munde redete, mit dem Herz am richtigen Fleck und tollen Ideen.

Sie hatte ihren Platz im BI Büro und war Anfang der 90er Jahre in einer Doppelspitze zusammen mit Rosi Schoppe auch BI-Vorsitzende. Edelgard engagierte sich bei den Gorleben-Frauen, fuhr kreuz und quer durch die Republik an AKW-Standorte und prangerte die Firmenpolitik von Siemens und Co. an. Sie stellte sich quer gegen die Castortransporte und stritt für den Atomausstieg.
Sie hatte dabei eine wunderbare Idee: Damit Ältere, die nicht auf der Straße oder Schiene hocken wollten oder konnten, wurden Stühle besorgt und sie lud an der Castorverladestation in Dannenberg ein zur „Stuhlprobe“. Schon bei der Wahl des Aktionsangebotes musste man schmunzeln. Auf die Strecke ging es anschließend mit dem Fahrrad von dort aus zum Zwischenlager in Gorleben.

Edelgard hatte auch den Sonntagsspaziergang in Gorleben mit ins Leben gerufen. Seit Oktober 2009 wurde und wird dort jeden Sonntag demonstriert. Das Aus des Endlagerbergwerks hat sie noch erlebt. Bis zum Rückbau der Anlage müssen wir nun sonntags ohne sie laufen.

Zum politischen Austausch und Klönen traf man sie bei Rosi zur Pizza. „Wie schön, dass ich gleich um die Ecke wohne“, sagte sie einmal. Sie konnte mit ihrer Lebensgefährtin Marga von Sallahn mit dem Fahrrad nach Mützingen mal eben rüber radeln.

Wir sind traurig und dankbar. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie.

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. / Gorleben Archiv e.V.

Bilder: Lowin / Gorleben Archiv