Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Rückbau der Pilotkonditionierungsanlage Gorleben – BI macht Druck

12 ½ Jahre ist es her, da titelte das Hamburger Abendblatt „Schutz vor Terrorismus. Eine Mauer für Gorleben“. Neue Bedrohungsszenarien nach Nine Eleven sollten zum Schutz gegen „Sonstige Einwirkungen Dritter“ greifen.

Immer wieder wurde der Mauerbau in Aussicht gestellt. Zugleich soll die Pilotkonditionierungsanlage (PKA) zurückgebaut werden und da gibt es eine verhängnisvolle Koppelung: die Sicherheitswarte für das Zwischenlager befindet sich im PKA-Gebäude, doch es tue sich nichts, klagt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

„Warum wird nicht wenigstens die neue Sicherheitswarte errichtet, damit die PKA abgerissen werden kann, deren kalter, d.h. nicht-radioaktiver Betrieb jährlich 5 Mio. Euro kostet?“ fragt die BI nun den niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer. Das sei eine unglaubliche Geldverschwendung, und das auf dem Hintergrund klammer Kassen: „Der Fonds, aus dem die Zwischenlagerung und die Endlagersuche bezahlt wird, schwächelt, die Anlagenstrategie, um von den 24 Mrd. Euro, die von den Energieversorgern in diesen Fonds eingezahlt wurden, zu vermehren, scheint nicht aufzugehen“, warnt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke unter Verweis auf einen Bericht der Tagesschau. „Wir erhoffen uns nun von der Atomaufsicht in Hannover klare Impulse.“

Die BI stellt zudem in Frage, ob eine zehn Meter hohe Mauer den notwendigen Schutz z.B. gegen einen gezielten Flugzeugabsturz bieten könnte. Inzwischen habe sich die Bedrohungslage durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft und vor 12 ½ Jahren wären auch noch nicht mögliche Drohnenangriffe im Fokus gewesen, da ginge es noch eher um den Schutz vor panzerbrechenden Waffen.

Da die Aufbewahrungsgenehmigung für die 113 Castorbehälter mit hochradioaktiven Abfällen im Jahr 2034 ausläuft, fordert die BI bekanntlich statt einer Neugenehmigung der alten Castorhalle einen robusten Neubau, wie das derzeit in Lubmin/Greifswald geplant ist.

Wolfgang Ehmke/ BI-Büro Rosenstr. 20/ 29439 Lüchow/ 0170 510 56 06

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