Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

BASE-Chef Wolfram König will mehr Tempo bei der Endlagersuche

Der Präsident des Bundesamts für die Sicherheit nuklearer Entsorgung (BASE), Wolfram König, fordert, dass spätestens 2046 der Standort für ein Atommüllendlager feststehen soll. „Aber er sagt nicht, wie eine solche Festlegung erreichbar ist“, kommentiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
Im November letzten Jahres war bekannt geworden, dass der angepeilte Termin 2031 nicht zu halten sei. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), die für die Endlagersuche zuständig ist, rechnet stattdessen im besten Fall mit dem Jahr 2046, ein anderes Szenario sieht gar einen Zeitkorridor bis 2068 vor. Wenn Wolfram König nun das Jahr 2046 „als Benchmark“ setzt, wäre ein Hinweis darauf, wie das machbar ist, sinnvoll“, merkt die BI an. Denn ein großes, bisher wenig diskutiertes Problem werde u.a. der Umgang mit den schwach- und mittelaktiven Abfällen sein und dieses Thema packten weder das BASE noch die BGE richtig an.

„Ungefähr 300.000 Kubikmeter dieser Abfälle, die nicht im Schacht KONRAD eingelagert werden dürfen, müssten ohnehin am Endlagerstandort in ein Kombilager unter Tage verfrachtet werden. Hinzu kommt, dass sich die Inbetriebnahme des Schacht KONRAD immer wieder verschiebt“, merkt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke an.

Absehbar sei zudem eine juristische Dauerauseinandersetzung um diese Deponie, zumal dort die Sicherheitsanforderung aus dem Jahr 1983 und nicht die deutlich strengeren des Standortauswahlgesetzes zugrunde gelegt werden“, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Darauf müsse man sich auch an allen Zwischenlagerstandorten einstellen und den Fokus nicht nur auf die hochradioaktiven Abfälle richten: In Gorleben gibt es beispielsweise neben der Castorhalle mit 113 Behältern auch ein Zwischenlager für schwach- und mittelaktive Abfälle. Ehmke: „Der Müll aus diesem Lager „fließt nicht ab“ (Betreiberjargon), er muss ebenfalls dauerhaft sicher zwischengelagert werden, wahrscheinlich deutlich länger als bisher gedacht, weil der Schacht KONRAD nicht zur Verfügung steht.“

BASE und BGE seien gut beraten, vom Scheitern des KONRAD-Projekts auszugehen und schon jetzt bei der Standortsuche auch den Umgang mit den schwach- und mittelaktiven Abfällen auf dem Radar zu haben, statt Benchmarks zu setzen, die dann nicht eingehalten werden können.

Wolfgang Ehmke/ BI-Büro Rosenstr.20/ 29439 Lüchow/ 0170 510 56 06

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