Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Atomkraft: Kurzzeitgedächtnis und Langzeitfolgen

Heute vor 38 Jahren kam es in Tschernobyl zur Reaktorkatastrophe. Das Tschernobyl-Forum, zu dem die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören, hat vor 14 Jahren die wahrscheinliche Zahl der Opfer durch Langzeitfolgen auf 4000 Tote geschätzt. 56 Menschen seien ganz sicher gestorben. https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/ukraine-tschernobyl-schaetzungen-ueber-todeszahlen-weichen-stark-voneinander-ab

Wer gern Pilze verzehrt, wird immer noch vor einer Kontamination gewarnt, erinnert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Nach dem Tsunami und der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 beschloss schließlich der Deutsche Bundestag unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Vize Guido Westerwelle /FDP) den Atomausstieg, der in Etappen am 31.12. 2022 besiegelt sein sollte. Der Überfall Russlands auf die Ukraine und die energiepolitischen Turbulenzen führten schließlich dazu, dass der Reaktorbetrieb der letzten drei Kraftwerke um drei Monate verlängert wurde.

Trotzdem stellen ausgerechnet die Unionsparteien und die FDP den Atomausstieg immer wieder in Frage. Jüngste Volte: beim Atomausstieg sei getrickst worden. Jens Spahn und Steffen Bilger haben sich laut Presseberichten an die Umweltministerin Lemke und den Wirtschaftsminister Habeck gewandt und unterstellen erneut, dass das Aus für die Atomkraft ideologisch begründet und dass getrickst worden sei.

Die letzten drei AKW wurden vor einem Jahr vom Netz genommen, kein Licht ging aus und die Regenerativen überkompensieren den Ausfall des Atomstroms“, erinnert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. „Völlig in den Hintergrund tritt bei den Liebhabern der Atomkraft, dass Schluss sein sollte mit einer Hochrisikotechnologie, dessen Restrisiko uns den Rest geben könnte. Und es bleibt der Atommüll, wie in Gorleben, wahrscheinlich noch für die nächsten 100 Jahre. Doch darüber sprechen beispielsweise Jens Spahn und sein Parteifreund Steffen Bilger (beide CDU) in ihrem Brief an das Habeck und Lemke nicht. Bezeichnend hingegen ist deren Kurzzeitgedächtnis.“

Wolfgang Ehmke, BI Pressesprecher, Tel. 0170 510 56 06

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