Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Endlagersuche – die BGE lüftet (ein wenig) den Schleier
Am 4. November sollte man sich am Abend zwei Stunden freihalten, schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Denn im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Betrifft: Standortauswahl“ wird die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) zwischen 18 und 20 Uhr ihren Arbeitsstand auf dem Weg zur Auswahl von Standortregionen darlegen.
„Das Ziel der BGE ist es, mit der Veröffentlichung am 4. November sowohl die schrittweise räumliche Einengung als auch die zugrundeliegende systematische Vorgehensweise für die (Fach-) Öffentlichkeit erfahrbar und nachvollziehbar zu machen.“
Bekanntlich hatte die BGE in einem ersten Schritt über 50 Prozent der Landesfläche und 90 Teilgebiete als „potentiell geeignet“ ausgewiesen und dabei Gorleben wissenschaftsbasiert aussortiert. In Frage kommen für ein tiefengeologisches Atommülllager Ton, Salzformationen und Kristallin: der bestmögliche Standort soll identifiziert werden. Bis Ende 2027 verspricht die BGE, im nächsten Verfahrensschritt eine weitaus geringere Zahl von Regionen ausweisen, die anschließend obertägig erkundet werden – der neue Chef des BASE, Christian Kühn, sieht acht.
„Das ist ein wichtiger Schritt und das Interesse wird groß sein zu erfahren, wie die BGE dabei vorgeht. Nicht vergessen: das Wendland ist von vier Tongebieten berührt, die als „potentiell geeignet“ gelten, also noch im Rennen, deshalb wird es wichtig sein, die Arbeit der BGE kritisch zu verfolgen,“ schreibt die BI.
Wolfgang Ehmke, BI-Pressesprecher, 0170 510 56 06
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Update: Auf Einladung des Fachausschusses Atom des KT Lüchow-Dannenberg umriss Dagmar Dehmer (BGE) vorab das Vorgehen, die Elbe-Jeetzel-Zeitung v. 4.11.24 berichtet darüber.
https://www.ejz.de/lokales/endlagersuche-fuer-atommuell-wichtiger-zwischenschritt-id387814.html
18 Prozent der bisherigen Teilgebietsfläche würden aus einer weiteren Betrachtung herausfallen, kündigte die BGE-Kommunikationschefin an.
Navigator online: BGE Endlagersuche Navigator
Gebiete, die als tendenziell positiv gewertet würden ( A und B- Gebiete) oder noch unbearbeitet sind, würden auf einer interaktiven Karte künftig grau dargestellt, weniger günstige (C) oder ungünstige Gebiete (D) würden koloriert, dabei werden C -Gebiete gelb eingefärbt, D – Gebiete hingegen orange. Alles unter Vorbehalt, weil am Ende dieses nächsten Auswahlschritts der Deutsche Bundestag per Gesetz beschließt, welche Regionen für die obertägige Erkundung letzendlich in Frage kommen.
Die vier Tongebiete, die das Wendland berühren, wurden bisher noch nicht fertig bearbeitet und sind deshalb im aktuellen Arbeitsstand noch nicht berücksichtigt. „Es bleibt also bei der großen Ungewissheit, wie es in Norddeutschland mit den Salzformationen und Tongebieten weitergeht“, bedauert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
„Vor allem sind wir enttäuscht, dass die vielen geowissenschaftlichen Hinweise auf die Auswirkungen von Kaltzeiten bisher keinen Eingang in den BGE-Zwischenstand gefunden haben, das ganze Gebiet zwischen Hamburg und Berlin scheidet aus unserer Sicht wegen der glazitektonischen Bruchzone, die bis zu 600 m tief geht, aus,“ so Ehmke.
Auszug aus dem BGE-Zwischenstand
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