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Tanz auf dem Vulkan / Dancing on a Volcano

Der Titel der Arbeit „Tanz auf dem Vulkan”, eine zweiteilige Videoinstallation von Anna Witt (2024), ist eine international geläufige Metapher, die ein riskantes, maßloses Verhalten trotz drohender Gefahren beschreibt und  im Kontext der aufkeimenden Französischen Revolution entstanden ist. Ein Verhalten, das aktuell mögliche Parallelen zur mehrheitlichen Haltung gegenüber der Klimakrise und einer wieder erstarkenden Pro-Atomkraft-Politik ziehen lässt und Gründe aufzeigt, warum sich Menschen aktivistisch engagieren.

Im Gorleben Archiv stieß Anna Witt auf Augenzeug:innenberichte zum gleichnamigen Musik Festival „Tanz auf dem Vulkan”, das am 4. September 1982 als Protestaktion gegen den Baubeginn der Zwischenlager im Gorlebener Wald geplant war. In der performance-basierten Videoinstallation richtet sich der Fokus auf die Körperlichkeit kollektiven Handelns. Das Wasser im Video wird zu einer abstrakten Gewalt, der die Gruppe gemeinschaftlich begegnet.

Im zweiten Teil der Videoinstallation sprechen junge Erwachsene aus dem Wendland über ihr Aufwachsen im Widerstand und wie diese Erfahrungen ihre heutige Haltung im Umgang mit komplexen Herausforderungen und dem Kampf ums Klima geprägt haben.

Die Künstler:innen machten sich im Gorleben Archiv und in Gesprächen mit Zeitzeug:innen der Anti-Atom Bewegung auf die Suche nach Anknüpfungspunkten für zukünftige Formen der Kollektivierung. Die entstanden Arbeiten thematisieren auf unterschiedliche Weise, wie sich die Handlungsfähigkeit einer Bewegung ins Kollektive Gedächtnis einschreibt.

TON STEINE SALZ

25.5 – 27.07.2025

Aleksandra Saša Jeremić, Charlotte Kremberg, Eileen Raddatz, Patrick Neugebauer, Philip Rudzinski, Silvio Kull, Anna Witt