Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Verlängerte Zwischenlagerung in Gorleben – BI: „Große Verärgerung macht sich breit“
Die gute Nachricht zuerst: im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung für die verlängerte Zwischenlagerung in Gorleben will die Betreiberfirma BGZ den Ist-Zustand festschreiben. In ihrer neuen Scoping-Unterlage, die Gegenstand auf einem Beratungstermin sein wird, wird klar umrissen, dass es bei den 113 bisher angelieferten Behältern bleibt und keine Atommülltransporte mehr vorgesehen sind, bis dann am Ende das Lager in rund 100 Jahren geräumt wird.
„Dann sind wir nach einer ersten Sichtung der Unterlage auch schon fast am Ende, wenn es um die Lernfähigkeit der BGZ geht, denn unverändert geht die bundeseigene Firma davon aus, dass es keinerlei bauliche Veränderungen, also keine robuste Nachrüstung, geben wird,“ konstatiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
Aus Sicht der BI reiche die 10 Meter hohe Mauer mit Kerosinabflussrinnen, die derzeit rund um das 20 Meter hohe Lager gezogen wird, und die 20 Zentimeter dünne Hallendecke nicht aus, um für die nächsten 100 Jahre hinreichenden Schutz gegen Drohnen, Flugzeugabsturz oder Sabotage zu gewährleisten.
Verstörend sei in diesem Zusammenhang, dass die Pilotkonditionierungsanlage (PKA), die nach dem Neubau einer Sicherheitszentrale für das Zwischenlager nach BGZ-Angaben abgerissen werden sollte, weiter in dem Bericht einen festen Platz habe.
„Alle Störfallbetrachtungen sollen laut Scoping-Unterlage erst beim Genehmigungsantrag berücksichtigt werden, obwohl das Umweltverträglichkeitsgesetz Störfallbetrachtungen ganz klar vorsieht – die BGZ macht sich in Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde, dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) einen schlanken Fuß“, kritisiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke dieses Vorgehen.
Bewusst wird offengelassen, für welchen Zeitraum die Neugenehmigung anberaumt wird, auch das sei ein Manko, weil der Betrachtungszeitraum rund 100 Jahre umfassen müsste.
Vollends konsterniert sei man mit Blick auf die kurzfristige Terminierung und den Ort des sogenannten Scopingtermins am 7. Oktober in Salzgitter, obwohl die überwiegende Mehrzahl der Behörden, Verbände und Umweltinitiativen vor Ort im Wendland zu Hause ist.
Ehmke: „Wir hoffen, dass das nicht das letzte Wort ist. Kurios und vielleicht ein Zeichen für die Bürgerferne – die Kreisverwaltung selbst stand nicht auf der Liste.“
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 510 56 06

KONTAKT
Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06