Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Die Ermittlung von Ausschlussregionen für Endlagerstandorte beginnt

Die Landesbehörden haben der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) auf die erste Datenabfrage im Standortauswahlverfahren für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle geantwortet. „Mit den vorliegenden und konstruktiven Antworten beginnt jetzt die schwierige Aufgabe der Auswertung und Anwendung der Daten“, sagte BGE-Geschäftsführerin Ursula Heinen-Esser.

Prompt reagiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI), die Umweltinitiative fordert von der BGE größtmögliche Transparenz von Anbeginn: „Die Auswahl der Daten bleibt bekanntlich den Landesbehörden überlassen, so können auch Daten zurückhalten oder entsprechend aufbereitet werden, um den Kelch bei der Endlagersuche an ihrem jeweiligen Bundesland vorbeigehen zu lassen.“

Die BGE – Geschäftsführerin Heinen-Esser selbst äußerte sich besorgt dazu: „Wir sind allerdings etwas besorgt, dass viele Daten nur analog, also in Papierform, vorliegen.“ Denn das könnte zu zeitlichen Verzögerungen führen, befürchtet die BGE-Geschäftsführerin. Gleiches gelte für die doch zum Teil unterschiedlichen Qualitäten der Datenlieferungen.

Zu fragen sei auch, so die Umweltinitiative, wie die Vergleichbarkeit der Daten hergestellt werden kann, die in unterschiedlichen Jahrzehnten erhoben wurden, in Ost und West und gar mit unterschiedlichen Methoden und Fragestellungen. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke moniert, dass völlig unklar sei, ob der Zugriff auf die Daten Dritter, der privaten Firmen, überhaupt gewährleistet ist.

Die BI wandte sich zudem umgehend an die BGE mit der Frage, ob ein Einbruchsee über einem Salzstock, was bei dem Salzstock Gorleben-Rambow mit dem Rudower See der Fall ist, nun endlich als Ausschlusskriterium anerkannt und angewendet wird. Ehmke: „Vor der Wende endeten die geologischen Karten immer an der Elbe als Grenze zur DDR, wohlwissend, dass der Salzstock auf der DDR-Seite weiterverläuft.“

Zugleich fordern die Gorleben-Gegner die BGE auf, die Öffentlichkeit über den Fortgang der Arbeiten unter Tage in Gorleben zu informieren. Es werde viel spekuliert, z.B. berichtete der Radiosender FFN, es gebe einen hohen Krankenstand, der zu großen Verzögerungen beim Rückbau unter Tage führt: „Wir möchten deshalb wissen, wann zuletzt ein Vertreter des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), der Vorläuferbehörde der BGE, oder ein BGE-Vertreter sich vor Ort einen Eindruck über die bergbaulichen Tätigkeiten verschafft hat und ab wann das Bergwerk in den Offenhaltungsbetrieb übergeht.“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

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