"Die Mauer muss weg!"

Unsere Position zum angekündigten Rückbau der Bergwerks-Festung.

Bisher ist das Bergwerks-Gelände Gorleben mitten im Wald durch einen Zaun, eine hohe Betonmauer mit Natodraht hermetisch abgeriegelt. Nur selten gab es erfolgreiche Besetzungsversuche.

„Die Mauer muss weg!“ Was Anti-AKW-Initiativen rund um Gorleben in Anspielung auf die Berliner Mauer immer wieder gefordert hatten, wollte  das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) umsetzen. Wolfram König, damals BfS-Präsident und heute Präsident des Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE), stellte Mitte 2015 der Endlagerkommission in Berlin Pläne vor, wie die Oberflächenanlagen des sogenannten Erkundungsbergwerks Gorleben zurück gebaut werden. Es gehe nun darum, die Anlage auf einen üblichen industriellen Standard zu bringen und bürgernäher zu gestalten, sagte König laut Süddeutscher Zeitung. "Diese Mauern passen nicht mehr in unsere Zeit." Er kündigte an, ein großer Teil der Gebäude solle abgerissen werden, andere sollen anderweitig genutzt werden. Für Verwaltung und Betrieb des Schachtes sollen nur einige wenige Gebäude übrig bleiben, darunter die Schachtanlagen.

Reine Oberflächenkosmetik

Der Öffentlichkeit wird wieder einmal Salz in die Augen gestreut, denn der Kern des Projekts, die Schachtanlage bleibt erhalten. Eine "weiße Landkarte" bei der Endlagersuche ist das nicht. Dazu müssen die Hohlräume und Strecken unter Tage verfüllt werden.

Die notwendige Infrastruktur für das Bergwerk, um aus dem Stillstand sofort wieder mit den Plänen, dort hochradioaktiven Müll versenken zu können fortzufahren, bleibt erhalten.

Sommerloch und ein großes Loch in der Mauer

26. Juli 2019: Der vielfach angekündigte Abriss der Mauer um das Endlagerbergwerk in Gorleben hat begonnen. Etwa ein Drittel der Betonelemente sind bereits verschwunden. mehr lesen

„Denkmal-Nach“

Anfang 2018 ist die Idee entstanden, neben der Greenpeace-Beluga ein weiteres Denkmal zu errichten. Hierfür wurde der Betreiber des Bergwerks von der BI gebeten, ein Mauersegment mit den Anti-Atom-Graffitis stehen zu lassen, als Mahnmal für die verkorkste Endlagersuche, aber auch als „Denkmal-Nach“.