"Für ein Leben ohne Urananreicherung!" – Demo in Gronau am 30. Januar

Demonstration für die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau! Auftaktkundgebung: 12.00 Uhr am Gronauer Bahnhof dann Demonstrationszug durch die Innenstadt mit Abschlusskundgebung.

2010-01-27_1511Am 21. Januar hat sich in der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau der bisher schwerste Störfall ereignet. In der Anlage wurde das hochgefährliche Uranhexafluorid frei. Dabei wurde ein Arbeiter verstrahlt. Vom Gronauer Krankenhaus gelangte er (obwohl es ihm angeblich gut ging) nach Ochtrup, Münster und nun nach Jülich. In seinem Urin und Speichel wurde Uran nachgewiesen.

Der Urenco-Konzern, der die Anlage betreibt, und an dem auch RWE und E.ON beteiligt sind, schweigt sich zu dem Störfall aus. Es ist nicht bekannt, wie viel Uranhexafluorid in der Anlage frei wurde und welche Mengen evtl. in die Umgebung gelangt sind. Diese Heimlichtuerei macht misstrauisch. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Urenco.

Die Urananreicherungsanlage ist seit fast 25 Jahren in Betrieb. Immer wieder gab es Störfälle. Doch der Zwischenfall vom 21. Januar hat eine neue Qualität: Erstmals wurde ein Mensch verstrahlt. Wir fürchten: Beim nächsten Störfall könnte noch mehr passieren.

Uranhexafluorid ist hochbrisant. Es ist radioaktiv und reagiert mit Feuchtigkeit zu Flusssäure. Bei
Freisetzungen aus der Anlage oder bei Transportunfällen müsste im Umkreis von vielen Kilometern evakuiert werden. Doch das wäre unmöglich! Schon jetzt wurde deutlich, dass bereits ein verseuchter Arbeiter Panik und Hilflosigkeit auslöst.

Es gibt nur eine Konsequenz: Die Urananreicherungsanlage darf nicht weiter ausgebaut werden – sie muss stillgelegt werden, und das lieber heute als morgen! Der nächste Unfall kann für uns der letzte sein! Entsprechendes gilt für alle Atomanlagen: Atomausstieg jetzt!

In Hanau ist es gelungen, mehrere Atomanlagen zu stoppen. Es ist nicht unmöglich, auch die Gronauer Atomfabrik zu stoppen. Und wenn viele Mitbürgerinnen und Mitbürger mithelfen und demonstrieren, können wir es schaffen.

Wir fordern:

  • Der Betrieb der Urananreicherungsanlagen muss gestoppt werden!
  • Der Unfall muss lückenlos und öffentlich aufgeklärt werden!
  • Das bereits genehmigte Uranmüll“zwischen“lager neben der Anreicherungsanlage darf nicht gebaut werden!
  • Kein weiterer Atommüll nach Ahaus!
  • Die Urantransporte quer durch Gronau und durch das Münsterland, durch NRW und zum Teil durch ganz Europa, sowie alle Atomtransporte, müssen gestoppt werden!


Veranstalter: Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau.