Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Ver-Sander-Initiative

BI Umweltschutz: „Effekt heischendes Ablenkungsmanöver“
Für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) ist es nur ein „billiges, Effekt heischendes Ablenkungsmanöver“: Am Montag hatte der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander gefordert, die Castor-Transporte nach Gorleben auszusetzen.
„Wir werden alles daran setzen, dass keine weiteren Castoren nach Gorleben kommen, solange der Salzstock dort als mögliches Atomendlager ergebnisoffen erkundet wird“, sagte der FDP-Politiker. „Das muss in Ruhe erfolgen, ohne jährliche Großdemonstrationen.“ –
Und damit habe Sander nach Ansicht der BI auch gleich eines seiner eigentlichen Motive offengelegt: „Er will alles daran setzen, dass in Gorleben in Ruhe weiter „erkundet“ – also ausgebaut werden kann, ohne jährliche Großdemonstrationen“ – im gleichen Atemzug empfiehl Sander als Zwischenlager Ahaus, wo gerade nach massivem Protest der Abtransport von 951 Brennelemente aus dem ehemaligen DDR-Kernforschungszentrum Rossendorf in die Anlage Majak („Leuchtturm“) im Gebiet Tscheljabinsk in Russland abgesagt wurde. „Das Hin und Herschieben des Atommülls kann nicht über das weitere Hin- und Herschieben des gebotenen Atomausstiegs hinwegtäuschen, der steht auf der Tagesordnung. Sander aber macht sich stark für den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken. In Gorleben wird ohnehin keine Ruhe einkehren, solange der marode Salzstock im Pool möglicher Endlagerstandorte bleibt“, verheißt die BI. Außerdem ziele sein Vorstoß darauf, die Kosten für den Polizeieinsatz loszuwerden.
Von der politischen Reife der Atomkraftgegner/innen im Münsterland hingegen könne sich die Parteipolitik etwas abgucken: „Nichts rein, nichts raus“ lautete dort die Parole, von Sankt Florian keine Spur, schließlich plädierten die Bürgerinitiativen dafür, dass der hochradioaktive Müll nicht in das Skandalgebiet Majak abgeschoben wird. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Die Sankt Florianer sitzen auf Ministersesseln in Hannover oder Stuttgart und zeigen mit dem Finger aufeinander. Wir aber machen uns am Wochenende dennoch auf den Weg zu den Kundgebungen in Ahaus und Greifswald.“
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