Atomtransport aus Karlsruhe -Atomsuppe- rollt Mitte Februar

Die sogenannte Karlsruher Atomsuppe soll zwischen dem 14. und 20. Februar zur Zwischenlagerung nach Mecklenburg-Vorpommern gebracht werden. Die Zeitung -Badische Neueste Nachrichten- nannte den 16. Februar als Abfahrtstermin. Im Zwischenlager Nord nahe Lubmin bei Greifswald soll der Transport einen Tag später ankommen.

Polizei und Umweltministerium wollten die Termine am Mittwoch offiziell weder bestätigen noch dementieren. Der hoch radioaktive Abfall aus der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) wurde für den Transport verhärtet und so transportfähig gemacht. Die 60.000 Liter Plutoniumbrühe waren beim Betrieb der WAK bis 1990 angefallen.

Die fünf 6,12 Meter hohen Castoren mit Atommüll sollen nach Informationen der Zeitung auf Stadtbahngleisen abtransportiert werden. Die ersten Kilometer führen demnach mitten durch Wohngebiete der Gemeinden Eggenstein-Leopoldshafen und Karlsruhe.

Atomkraftgegner bereiten Proteste vor

Für den Zeitraum um den 17. Februar spricht laut einem Bericht der -Ostsee-Zeitung- auch, dass in mehreren Hotels der gesamten Region um Greifswald Buchungsanfragen der Polizei vorliegen – vermutlich für die nötigen auswärtigen Einsatzkräfte. Atomkraftgegner bereiten sich bereits auf Blockade-Aktionen vor. Beim jüngsten Castor-Transport am 15. Dezember waren bundesweit rund 7600 Polizisten im Einsatz.

Die Atomsuppe (-Highly Active Waste Concentrate-/ HAWC) stammt aus der Versuchsanlage zur Wiederaufarbeitung abgebrannter Atom-Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken. Sie lagert seit den 1970er-Jahren in stark gesicherten Edelstahltanks auf dem Areal des Forschungszentrums in Karlsruhe. Die Anlage war 1971 in Betrieb gegangen und wurde Anfang der 90er-Jahre stillgelegt.

Die WAK ist seit 2006 ein Tochterunternehmen der Energiewerke Nord (EWN). Damit wird die Einlagerung des Karlsruher Atommülls im bundeseigenen Zwischenlager Nord begründet. In Wirklichkeit werden Zusagen aus den 90er Jahren, in Lubmin würden nur die Abrissabfälle aus dem DDR-Atomkomplex und aus Rheinsberg zwischengelagert, unterlaufen. Im Bundeshaushalt sind bereits Mittel für die Dauerlagerung der Abfälle bis zum Jahr 2080 eingestellt. Die EWN ist im Besitz des Finanzministeriums, eine Hinterlassenschaft der Treuhand aus der Abwicklung der DDR-Energiewirtschaft, denn in den Kraftwerkskomplex in Lubmin wollte kein Westunternehmen einsteigen.
Quelle: Stuttgarter Zeitung 5.1.11
Antwort: Vorbereitungstreffen
Lubmin-Castor Februar 2011
17.01.2001 ab 19.00 Uhr BI-Haus, Rosenstr. 20, Lüchow