Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Gaseinschlüsse im Salzstock, Gasvorkommen darunter

BI Umweltschutz zur Greenpeace-Studie: „Gorleben streichen“

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) kommt in einer Woche ins Wendland, um für seine Entscheidung, den Salzstock Gorleben-Rambow weiter zu „erkunden“, Verständnis einzuwerben, aber Ulrich Schneider kommt ihm zuvor: Im Auftrag von Greenpeace hat der Diplom-Geologe in einer Studie sein Augenmerk auf die Gasvorkommen im Salzstock Gorleben gerichtet und kommt zu dem Ergebnis, dass das Gasvorkommen im Salzgestein und unter dem Salzstock Gorleben-Rambow systematisch ignoriert wurde. In dem Bericht der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) aus dem Jahr 1983, dessen Schönung derzeit im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Gorleben unter die Lupe genommen wird, wurde das Vorkommen von Gasen gar systematisch ausgeblendet, obwohl schon im Jahr 1977 in einer niedersächsischen Kabinettsvorlage zur Standortbenennung kurz vor der Entscheidung für Gorleben vor dem Gasproblem gewarnt wurde.

„Ein herber Rückschlag für die Befürworter des Salzstocks Gorleben“, kommentiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) die Studie. Schließlich kommt der Fachwissenschaftler nach Auswertung all der vorliegenden Daten zu den Bohrungen auf DDR-Seite, die zwischen 3.200 und 3.600 Tiefe auf Gas stießen, und der Auswertung der Tiefbohrergebnisse im Rahmen der Gorleben-Erkundung zu dem Schluss, dass ein Atommüllendlager in Gorleben ausgeschlossen sei: „Die letzte natürliche Barriere, der sogenannte Einschlusswirksame Gebirgsbereich, wird infolge der durch die Aufheizung der Salzgesteine zu erwartenden Bildung von Mikrorissen brüchig werden und die erhoffte Barrierefunktion nicht mehr gewährleistet können.“

Wasserführende Schichten im Deckgebirge hatten 1983 die PTB immerhin dazu bewogen, vergleichende Untersuchungen auch anderer Standorte zu empfehlen – das wurde durch die Intervention der Kohl-Regierung jedoch aus dem Bericht gestrichen. „Wir haben nun die Nase gestrichen voll und empfehlen dem Bundesminister Röttgen, am kommenden Montag in Hitzacker klarzustellen, dass Gorleben als Endlagerstandort nicht länger in Frage kommt“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Wolfgang Ehmke 0170 510 5606

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse