Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Ölspuren im Salzstock Gorleben

„Würden Sie hier Atommüll einlagern“, fragt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Der japanische Journalist Taichiro Kajimura hatte zusammen mit einer Besuchergruppe am 16.Juni 2011 das sogenannte Erkundungsbergwerk in Gorleben besichtigt und spektakuläre Fotos mitgebracht, die er der Bürgerinitiative jetzt zur Verfügung stellt. „Neben den bekannten geologischen Mängeln des Salzstocks, den Gaseinschlüssen und dem Wasserkontakt, leckt hier auch noch Öl aus der Salzwand“, erklärt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Auf einem Bild ist auch ein Gasdruck-Messgerät zu sehen. „Über Gorleben wissen wir so viel, dass eine weitere „Erkundung“ dort keinen Sinn macht.“
Hinter der Initiative des Bundesumweltministers Norbert Röttgen (CDU), nun die Endlagersuche auch auf andere Standorte zu erweitern, sieht die BI in erster Linie den Versuch, Gorleben „gerichtsfest“ zu machen. „Seit Jahren warnt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) davor, dass ohne Vergleichsstandorte Gorleben in einem atomrechtlichen Genehmigungsverfahren scheitern würde, weil nur ein Vergleich Stand von Wissenschaft und Technik ist“, sagte Ehmke. Dass in Gorleben weitergebaut wird, aber erst im Sommer 2012 ein Endlagersuchgesetz beschlossen werden soll, deute daraufhin, dass Gorleben unverändert der Wunschstandort für die Regierung ist.

Unterdessen verwahrt sich die BI gegen die Stigmatisierung des Gorleben-Widerstands als „gewaltbereit“. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann hatte prognostiziert, dass „300 Gewaltbereite“ zum Castor-Transport ins Wendland kommen wollten, dem setzt er 19.000 Polizisten entgegen. Das solle abschrecken, aber die BI ist sich sicher, das zündet nicht. Ehmke: „Das Harakiri in der Atommüllpolitik treibt die Menschen auf die Straße, von dem üblichen „Säbelrasseln“ im Vorfeld von Castor-Transporten wie auch von der Einschränkung des Versammlungsrechts lässt sich kein aufrechter Demokrat beeindrucken. Schließlich schreiben wir Geschichte: Atomausstiegsgeschichte.“

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse