Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Widerstand im Wendland startet durch: „Startvorteile“ Gorlebens im Endlagerpoker im Visier

Während in Berlin die ersten Kommissionsmitglieder für den angeblichen Neustart einer Endlagersuche in Deutschland benannt werden, bereiten sich die Gorleben-Gegner_innen auf ganz andere Weise auf die kommende Debatte vor: Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) und die Bäuerliche Notgemeinschaft rufen auf zu einem Widerstandsmarathon. 24 Stunden lang soll ab Samstag um 13 Uhr der gesamte Gorleben-Komplex umrundet werden: zu Fuß, mit dem Rad, mit der Kutsche – umrahmt von Traktoren der Bäuerlichen Notgemeinschaft.

„Jeder weiß, dass nun zwei Jahre lang vordergründig über Sicherheitskriterien debattiert wird, in Wirklichkeit geht es bis zum Jahr 2015 im Kern um die Frage, ob endlich ein Schlussstrich unter 36 Jahre Lug und Trug in Gorleben gezogen wird“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Der Protest im Wendland werde sich in dieser Zeit durchaus lokal verlagern und in Richtung Berlin bewegen, um den Argumenten für einen echten Neustart der Endlagerdebatte Beine zu machen, kündigt die BI an. Doch vorerst wird die ausgebaute nukleare Infrastruktur im Fokus der Kritik stehen. Der Widerstandsmarathon wird der Startschuss für eine Unterschriftenkampagne gegen die Pilot-Konditionierungsanlage in Gorleben, in der Castor-Behälter geöffnet und der hochradioaktive Müll zerschnitten oder endlagerfertig verpackt werden soll.

„Noch so ein unheimlicher Pluspunkt, den Gorleben-Befürworter im Hinterkopf haben“, warnt Ehmke.

Neben der grundsätzlichen Kritik am Endlagersuchgesetz, in dem allein Gorleben als möglicher Standort gesetzt ist, werden derzeit zwei weitere „Startvorteile“ Gorlebens heftig bekämpft: ein Planfeststellungsantrag aus dem Jahr 1977 zur Errichtung eines Endlagers und der bergrechtliche Rahmenbetriebsplan aus dem Jahr 1983, auf dessen Basis das Erkundungsbergwerk zu großen Teilen bereits als Endlager ausgebaut wurde.

Die Organisatoren des kommenden Protestwochenendes verkünden:

„Da hilft nur durchstarten: Mit Poetry-Slam, fetziger Musik, Filmnacht und im Anschluss an den Widerstandsmarathon dem 200. Endlagerspaziergang am Sonntag.“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 – 510 56 06

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