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Gorleben – der hellste Lichtdreck-Fleck

Atomare Verschmutzung ist nicht das einzige, was die Atomanlagen in Gorleben zu bieten haben.

Ein Blick auf eine ArcGIS-Karte des Unternehmens ESRI zum Thema Lichtverschmutzung zeigt uns, dass der Landkreis Lüchow-Dannenberg offensichtlich sehr sparsam mit Licht umgeht. Zwischen Boizenburg, Ludwigslust, Dömitz, Hitzacker und Bleckede herrscht geringe Besiedlungsdichte, eine ausreichende Entfernung zu Großstädten und ein „disziplinierter Einsatz“ der Straßenbeleuchtung: So beschert der Region einen nahezu natürlichen Nachthimmel. Universe2go hat eine „Top 10“ der 10 Orte in Deutschland ohne Lichtverschmutzung zusammengestellt, darunter sind Teile des Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalauen.

Der klare Himmel über der Göhrde – fernab von der Lichtverschmutzung grosser Städte – lädt zum Beispiel in den langen Winternächten dazu ein, die Sterne zu beobachten. Es gibt sogar die Idee, das Wendland als „Sternenpark“ zu zertifizieren. Darin liegt eine Chance: Im Sommer besuchen uns bekanntlich viele KLP-Tourist*innen, besonders im Winter könnten viele Beobachter*innen von Sternen kommen…

Lichtsmog in Deutschland, (c) beide Karten: ArcGIS

Wenn da nicht Gorleben wäre. Dort wo niemand wohnt ist der hellste Lichtdreck-Fleck im Landkreis, der den Nachthimmel noch im 10km Umkreis versaut. Ein „Lichtblick“ dürfte der angekündigte Rückbau der oberirdischen Anlagen sein, dann könnten auch einige der vielen Lampen ausgeschaltet werden. Wenn es nach uns geht: Alle, für immer!

Lichtsmog

Weltweit kam es im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem kontinuierlichen Anstieg der künstlichen Beleuchtung, vor allem durch die Zunahme von Wohnflächen und Straßenbeleuchtung. Lichtverschmutzung ist eine Herausforderung sowohl für das Ökosystem als auch für die Betrachtung des Sternenhimmels. Der sogenannte Lichtsmog macht nicht nur astronomische Beobachtungen des Nachthimmels schwer, sondern hat auch negative Folgen für Flora und Fauna. Der Wachstumszyklus von Pflanzen gerät durcheinander, Zugvögel können sich bei zu viel Licht nicht mehr an lebenswichtigen Signalen orientieren, und nachtaktive Tierarten sind irritiert. Der Tag-Nacht Rhythmus vieler Lebewesen, Menschen eingeschlossen, wird durch die immer stärker zunehmende Lichtverschmutzung gestört.

Danke an Falko für den Hinweis auf diesen Lichtfleck!

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Jan Becker

Jan hat jahrelang die Webseite contratom.de betrieben, schreibt heute den Blog von .ausgestrahlt und betreut die Webseiten der BI und des Gorleben Archiv.