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Klimaschutz: Neue AKW zu teuer und zu spät

Die diesjährige Ausgabe des heute veröffentlichten „World Nuclear Industry Status Report“ legt einen Fokus auf die Atomkraft als vermeintliche Lösung gegen den Klimawandel. Die Antwort: Atomkraftwerke sind zu teuer und zu langsam.

Atomenergie ist „schlicht zu schwerfällig und teuer, um als Alternative für den Klimaschutz konkurrenzfähig zu sein“, so Mycle Schneider, Herausgeber des aktuellen „World Nuclear Status Report“.

Neue Atomkraftwerke würden sich auch nur dann rechnen, wenn deren Erbauer staatliche Subventionen erhielten. Die Kosten für den Bau belaufen sich auf mindestens 112 Dollar pro Megawattstunde. Bei Fotovoltaikanlagen seien es nur mindestens 36 Dollar, bei Windanlagen an Land sogar teils nur 29 Dollar.

„Bedeutungsverlust“

Die Relevanz der Atomenergie sinkt weltweit weiter, sie macht insgesamt nur noch rund zehn Prozent des globalen Strommixes aus, knapp 7,5 Prozentpunkte weniger als zur Hochzeit der Technologie im Jahr 1996. Dieser „Bedeutungsverlust“ dürfte sich laut Schneider fortsetzen: 80 der 417 aktiven Reaktoren seien älter als 41 Jahre und hätten somit das von Herstellern anvisierte Betriebsalter überschritten. Weitere 192 AKW sind der Studie zufolge mindestens 31 Jahre alt. Neu gebaut würden nur 46 Reaktoren, 27 der Projekte dürften länger dauern als geplant (und werden damit deutlich teurer).

„Erwartungen, die Atomkraft könne als CO2-schwache Energieform eine Renaissance erleben, lassen sich nicht bestätigen“, so Schneider.

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Jan Becker

Jan hat jahrelang die Webseite contratom.de betrieben, schreibt heute den Blog von .ausgestrahlt und betreut die Webseiten der BI und des Gorleben Archiv.