Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

BGE lädt zu „Tagen der Standortauswahl“ ein. Was wird aus Gorleben?

Ein wichtiger Schritt bei der Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle wirft seine Schatten voraus, informiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Der Vorhabensträger bei der Endlagersuche, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), wird bereits im dritten Quartal 2020 einen „Zwischenbericht“ vorlegen. Nach der Auswertung der geologischen Daten, die die Landesämter der BGE übermittelt haben, werden erstmalig Regionen von der weiteren Endlagersuche ausgenommen.

Die BGE lädt deshalb Ende der Woche zu den „Tagen der Standortauswahl“ ins Haus der Wissenschaften nach Braunschweig ein. Das Programm verspricht einen „Dialog mit Wissenschaft und Öffentlichkeit“ und verspricht zudem, dass die Anregungen in das Suchverfahren einfließen werden. Vorgestellt wird der Umgang mit den Mindestanforderungen sowie den Ausschluss- und Abwägungskriterien bei der Endlagersuche.

„Die spannende Frage für den bisherigen Standort Gorleben wird sein, ob und in welcher Weise die bislang bekannten geologischen Daten schon im ersten Schritt ausgewertet werden. Das Standortauswahlgesetz zumindest sieht eindeutig vor, dass der Salzstock Gorleben – Rambow bereits in dieser Phase einem Vergleich zu unterziehen ist“, betont BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Deshalb werde man auf eine eindeutige Stellungnahme der BGE zum bisherigen Standort drängen.

Das große Manko allerdings könnte am Ende sein, dass ohne ein Geologiedatengesetz nicht geklärt ist, ob, wie und in welcher Form die dem Zwischenbericht zugrundeliegenden Daten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Ehmke: „Das halten wir für nicht hinnehmbar.“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

Am 22. Mai 2014 nahm die Endlagerkommission die Arbeit auf. Dagegen hat die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg in Berlin und in Gorleben protestiert. Die Kommission als Teil des Standortauswahlgesetzes suggeriere, dass die Endlagersuche neu gestartet werde. Statt wirklich einen Schlussstrich unter die Tricks, Lügen und Verdrehungen der letzen drei Jahrzehnte zu ziehen, bleibe Gorleben als Standort gesetzt, so die BI. Durch das Gesetz und das Beteiligungsverfahren - die Endlagersuchkommission - sollen Umweltverbände eingebunden werden, um Gorleben im Nachhinein zu legitimieren. "Welch Zeitverschwendung", so die BI, "dass nun zwei Jahre lang offen und versteckt über einen Standort gestritten wird, statt eine umfassende Atommülldebatte einzuleiten!" Im Bild: Torben Klages, hauptamtlicher Mitarbeiter der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg

Ort: Berlin
Copyright: Kina Becker
Quelle: PubliXviewinG

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