Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Alle Jahre wieder….

Alle Jahre wieder „überrascht“ die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) die Öffentlichkeit mit ihrer Aussage, dass die Strahlung am Anlagenzaun in Gorleben wieder deutlich unterhalb des Genehmigungswertes von 0,3 Millisiervert (MSv) liegt. Die BGZ hat dieser Tage ihren Jahresbericht 2019 vorgestellt und beschreibt, dass im letzten Jahr am Zaun des Zwischenlagers an der Stelle mit der höchsten Strahlung ein Jahreswert von 0,13 Millisievert (mSv) ermittelt worden sei.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) vermisst in der Stellungnahme des Zwischenlagerbetreibers die deutliche Klarstellung, dass dem Zahlenwerk eine Mischung aus Messungen und Berechnungen zugrunde liegt. Dass von 2006 an die so ermittelten Jahreswerte am Anlagenzaun zwischen 0,22 mSv im Jahr 2008 und 0,13 mSv im Jahr 2019 schwanken und letztlich rückläufig seien, sei allein dem anhaltenden Widerstand gegen die Castor-Transporte zu verdanken: Im Jahr 2011 erreichte der letzte Transport das Zwischenlager.

„Man mag sich nicht ausmalen, wie hoch die Strahlenbelastung wäre, wären jährlich ein Dutzend Behälter hinzugekommen“, gibt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke zu bedenken.

Nicht unkommentiert lässt die BI den Vergleich, den die BGZ in ihrer Stellungnahme anführt: Bei einem Flug von Frankfurt nach San Francisco erhalte man ca. 0,1 mSv, bei einer Röntgenaufnahme der Brustwirbelsäule ca. 0,3 mSv Dosis.

„Den Vergleich zwischen künstlicher Strahlung im kerntechnischen Bereich mit natürlicher Strahlung, der sich Einzelne privat, geschäftlich oder aus gesundheitlichen Gründen aussetzen wollen oder müssen, hätte die BGZ unterlassen sollen, das ist ein Griff in die Mottenkiste alter Streitereien.“

Wünschenswert sei hingegen ein BGZ-finanziertes Forschungsprojekt zu der Frage, ob die geringere Zahl von Mädchengeburten im Ostkreis im Vergleich zu den geborenen Jungen etwas mit dem Zwischenlagerbetrieb und Skyshine-Effekten zu tun hat.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

Hinweis: Das Foto ist ein Symbolbild, aufgenommen in Gorleben, die angezeigten Messwerte stehen in keiner Verbindung zum Jahresbericht der BGZ.

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