BI: Abstand zu alten Erdgas- und Erdölbohrungen vergrößern

Die Elbe-Jeetzel-Zeitung berichtet am Donnerstag (16.07.2020), dass im Rahmen des geplanten Windparks Bösel-West zu einem alten Bohrloch ein Abstand von 15 m eingehalten werden soll. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) weist daraufhin, dass es sich beim genannten Bohrloch um die Erdgasbohrung Wustrow Z 3 handelt, welche 1970 bis 3.750 m Teufe gebohrt wurde. Die BI hält selbst den Abstand von 15 m als zu gering.

Nach BI-Recherchen gibt es Fälle, wo alte verfüllte Erdgas- und Erdölbohrungen erneut abgedichtet werden mussten, da diese undicht waren. Ein Beispiel dafür sei die Erdgasbohrung Brunau 1 im Altmarkkreis Salzwedel, welche in den 70er gebohrt und wobei kein Erdgas gefunden wurde. Die Bohrung wurde danach verfüllt, allerdings nicht korrekt. So musste diese alte Erdgasbohrung vor zwei Jahren aufgewältigt und erneut abgedichtet werden. Dabei hatte der Bohrplatz Abmessungen von 50 m mal 80 m. Weitere bekannte verfüllte Bohrungen, bei welchen nach Jahrzehnten wieder Arbeiten mit dem Einsatz von Bohrtürmen nötig wurden, gab es demnach in Niedersachsen bei Alfeld, Jahrstedt in der Altmark sowie Reinkenhagen in Vorpommern.

„Für den ungünstigen Fall, dass an der verfüllten Bohrung Wustrow Z 3 Sanierungsarbeiten durchzuführen wären, schlagen wir ein Mindestabstand von 30 m vom Bohrloch zur geplanten Windkraftanlage vor. Das sollten die Planer bei der Standortfestlegung zwingend beachten!“, sagt Ingenieur Bernd Ebeling von der AG Erdgas-Erdöl-Fracking der BI Umweltschutz.

Die Fotos (Fotograf Bernd Ebeling) können gerne für Ihre Berichterstattung verwendet werden. Sie wurden im Jahr 2018 bei den erneuten Verfüllungsarbeiten an der Erdgasbohrung Brunau 1 im Altmarkkreis Salzwedel angefertigt.

Bernd Ebeling, Mob. 0171 5011762, AG Erdgas-Erdöl-Fracking der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e. V./ Foto ebenfalls. Das Bild zeigt den Bohrturm Brunau 1a