Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Große Freude in Gorleben

Nach dem Ausscheiden Gorlebens bei der weiteren Endlagersuche feierten rund 2000 Menschen, umrahmt von vielen Traktoren der Bäuerlichen Notgemeinschaft, den politischen Erfolg an den Atomanlagen in Gorleben.
Jahrzehntelang haben sich Tausende bei den Castortransporten nach Gorleben quergestellt, den Atomausstieg und die Aufgabe des geologisch untauglichen Salzstocks Gorleben-Rambow als Atommülldeponie eingefordert.

„In den über 40 Jahren hat sich gezeigt, wie fundamental wichtig außerparlamentarisches Engagement ist, sagte Wolfgang Ehmke, Sprecher der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. „Erst kippten die Pläne, eine Plutoniumfabrik im Wendland, schließlich in der BRD zu errichten, der Atomausstieg ist so gut wie besiegelt. Die Castortransporte sind gestoppt und nun hat die Wissenschaft gepunktet, das Endlagerprojekt hätte schon längst aufgeben werden müssen. Wir haben Geschichte geschrieben. Wissenschaftsbasiert ist nun der bisherige Standort aus dem Endlagersuchverfahren ausgeschieden.“

Auch wenn Gorleben als Standort nicht mehr Teil des Verfahrens ist, geht die Kritik an dem Standortauswahlverfahren weiter.

Martin Donat, BI-Vorsitzender: „Gorleben ist raus. Wir als Region sind nicht raus. Die Geschichte von Gorleben ist eine Mahnung, wie ein Konflikt eskalieren kann, wenn es politische Einflussnahme, mangelnde Transparenz und fehlende Mitbestimmung gibt – genau das vermissen wir im laufenden Suchverfahren.“

Für die jetzt von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ausgewählten 90 Teilgebiete stehe nicht einmal ein Budget für wissenschaftliche Expertisen zur Verfügung.

Edo Günther, der Sprecher des BUND-Arbeitskreises Atomenergie und Strahlenschutz, verwies auf die Probleme der Zwischenlagerung, auch Gorleben bleibe schließlich Atommüllstandort mit den 113 Castorbehältern und dem schwach- und mittelaktiven Müll. Die Lagerungsgenehmigung in Gorleben läuft bekanntlich im Jahr 2034 aus – ein Endlager sei dann noch lange nicht in Betrieb.

43 Jahre könne man bei einem anderen Themenfeld nicht warten, warnten verschiedene Redner*innen mit Blick auf die Erderwärmung und die Klimakrise. Deshalb sei es wichtig, dass das widerständische gelbe X weitergetragen wird. So taucht es bereits in vom Braunkohleabbau bedrohten Dörfern auf.

Zum Abschluss der Kundgebung brachen die Teilnehmer*innen – in Anspielung an ein Wort von Minister Peter Altmeier – zur berühmten „Ehrenrunde“ um das Bergwerksgelände auf. Altmeier hatte 2013 bei einem Besuch im Wendland davon gesprochen, dass Gorleben bei der Endlagersuche eine Ehrenrunde machen müsse.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

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