Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

10 Jahre Fukushima – Mahnwache gegen das Vergessen!

Am 11. März 2011 erschütterte eines der stärksten jemals gemessenen Erdbeben die Ostküste Japans. Das Erdbeben löste einen Tsunami mit bis zu vierzig Meter hohen Wellen aus. Betroffen war auch der AKW-Komplex Fukushima Daiichi, mehrere Kühlsysteme kollabierten und es kam zur Kernschmelze.

Seit Jahren arbeitet die Tepco, der Betreiber, daran, das zerstörte Kraftwerk zurückzubauen, doch immer neue Schwierigkeiten verzögern die Arbeiten. Die japanische „Atom-Regulierungsbehörde“ NRA warnte jüngst vor extrem hoher Strahlung an den sogenannten Abschirmstopfen der Sicherheitsbehälter an den Blöcken zwei und drei – diese Stopfen sind aus Stahlbeton und haben einen Durchmesser von 12 Metern, sie liegen wie ein Deckel über dem Sicherheitsbehälter.

Die Strahlenbelastung dort wird mit 20 bis 40 Petabecquerel angeben – umgerechnet auf die bekannten Becquerel – Werte, die nach der Havarie in Tschernobyl zur Bemessung von radioaktiv verseuchten Lebensmitteln ein Maßstab wurde – eine Zahl mit 15 Nullen! Zum Vergleich: die regierungsoffiziellen Grenzwerte lagen 1986, als die radioaktive Wolke weite Teile Deutschlands erreichte, bei – hoch umstrittenen – 600 Becquerel für den Verzehr von Lebensmitteln.

Fließt demnächst in Fukushima verseuchtes Wasser ins Meer? Grund dafür sind die großen Mengen an Wasser, die für die Kühlung der Reaktoren verwendet werden. In den letzten Jahren haben sich fast 1,1 Millionen Kubikmeter verseuchten Wassers angesammelt. Die Lagerkapazitäten sind bald erschöpft, die Entsorgungsfrage ist weiterhin ungeklärt und die Uhr tickt, wenn bis 2022 keine Lösung gefunden wird, könnte kontaminiertes Wasser in den Pazifik  werden.

Mahnwache am 8. März

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) ruft dazu auf, am 8. März im Rahmen der montäglichen Mahnwache, die seitdem regelmäßig um 18 Uhr auf dem Dannenberger Marktplatz stattfindet, der Opfer der Katastrophe zu gedenken. Zum Gedenken gehört auch eine klare Stellungnahme zur Debatte um die „Hoffähigkeit der Atomkraftwerke“, wie sie weltweit zu beobachten ist – als angeblich CO 2- frei und eine Maßnahme des Klimaschutzes. Auch hierzulande gibt es Fürsprecher:innen für eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke in Deutschland.

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „In der Gorleben Rundschau berichten wir regelmäßig darüber und liefern die Gegenargumente, und eine wichtige Lehre aus Fukushima ist, sich gegen das Vergessen zu wehren!“

Zurzeit erarbeitet die BI in Zusammenarbeit mit Umweltverbänden eine entsprechende Stellungnahme und mit Großplakaten in Grabow und Prisser wirbt die BI im im Rahmen einer bundesweiten Kampagne  für die Stilllegung aller Atomkraftwerke.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

Update: das ZDF berichtet über die Mahnwache und unsere Forderungen in den Nachrichten um 17 Uhr und 19 Uhr am 11. März

Demonstration anlässlich 3 Jahre Fukushima, 10.03.2014 - Dannenberg

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Wolfgang Ehmke
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