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Das große Atomrenaissance Theaterdonnern

„»Spirit of Ecstasy«, Geist der Verzückung, heißt die Kühlerfigur, die seit 1911 die Haube eines jeden Rolls-Royce ziert“, so beginnt der Text eines bekennenden Atomkraft-Fans in einem großen Nachrichten-Magazin. Die Leserschaft denkt an Luxus-Autos, dabei geht es um die Rüstungssparte, die seit den 1950-ern Antriebsreaktoren für Kriegsschiffe baut. Mit blumigen Worten wird über einen „ästhetischen Energiezwerg“ berichtet, den die „Traditionsfirma“ mit „Liebe zum Detail“ entworfen habe. Unter der Überschrift „das AKW für Ihren Garten“ werden Illusionen geweckt.

Aufmerksame Medienkonsument:innen kennen die Marschrichtung inzwischen vom Dauerfeuer aus allen Zeitungs-, TV- und Radio-Redaktionen: „mit Minimeilern gegen den Klimawandel“ suggeriert nicht nur der zitierte Text.

Etwa eine Woche lang, wussten ‚Spiegel‘-Leser „mehr“, dann setzte Rolls-Royce eine Pressemitteilung ab, welche diverse Nachrichtenagenturen – mit allen Reizwörtern – durch den Blätterwald ventilierten. Fortan las man auch in vielen anderen Zeitungen irgendwas mit „Rolls-Royce“, „zwei Fußballfeldern“,Mini-Kraftwerke“, „eine Million Haushalte“ und „Klimaschutz“.

Eva Stegen ist nicht umnebelt vom Geist der atomaren Verzückung. Sie schaut nur hin. Dafür genau.

Die Energiereferentin der Energiewerke Schönau hat einen Blogbeitrag im Berliner „Freitag „zum großen Atomrenaissance Theaterdonnern“ verfasst. Es geht um das Zusammenspiel von Medienagenturen, mächtigen Firmen und die K-Frage. An anderer Stelle setzt sie sich mit den ständigen Renaissancen auseinander. Alles Kopf-Geburten.

Vielen Dank für die Freigabe.

Foto: Daniel Schoenen

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Wolfgang Ehmke

Wolfgang ist langjähriger Pressesprecher der BI.