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Atomkraft – so ein Quatsch!

Nicht zum ersten Mal hängt die TAZ- Wirtschaftsredakteurin Silke Mertins sich für die Laufzeitverlängerung der letzten drei Atomkraftwerke zum (Zeitungs-) Fenster raus. Sie schreibt (1.03.22): „Man sollte sich also nicht länger etwas vormachen: Unter dem Eindruck des Ukrainekrieges ist auch das Tabu Atomkraft gebrochen, die Debatte läuft.

Und kaum ist ein wenig politischer Wille zu erkennen, bröckelt auch die Behauptung der AKW-Betreiber, dass eine Laufzeitverlängerung technisch unmöglich sei.

Diese radikale Wende ist für alle, die sich jahrzehntelang AKWs entgegengestemmt haben, schwer erträglich. Denn es stimmt ja, dass die Frage des Atommülls ungelöst ist und die Atomkraft eine Hochrisikotechnologie ist. Doch alle Risiken müssen angesichts des Kriegszustands in einem europäischen Land zusätzlich zu der Dramatik des Klimawandels neu abgewogen werden.“

Ja, es wird wohl Engpässe bei der Gasversorgung geben, ja, auch die Kohleimporte aus Russland gehören auf den Prüfstand. Doch von der Sache her liegt Silke Mertins falsch. Wie falsch, das findet sich in einem Kommentar eines Lesers. Er entzaubert sie in wenigen Thesen.

Boandlgramer (tolles Profilbild https://taz.de/Laengere-Laufzeiten-fuer-AKWs/!5835416/ ) schreibt u.a.:

1. Gas wird zu fast 90% in Wärmeprozessen bzw. Hausheizungen verbrannt.
2. AKW produzieren Strom – können also die (durch Gasmangel) ausfallenden Wärmeprozesse erstmal gar nicht kompensieren – bis entsprechende Umrüstungen stattgefunden haben.
3. AKWs blockieren die Energiewende, weil sie auf Grund ihrer schlechten Regelbarkeit EE-Strom aus dem Netz verdrängen, statt die Nutzung von EE-Strom zu unterstützen.

Und, wie mir gerade ein Freund zuruft: Woher kommt eigentlich das Uran?

Lasst 1004 Solardächer in der Sonne glänzen, das erste Solarkraftwerk hatten wir schon in der Freien Republik Wendland, auf der Bohrstelle 1004. Da waren wir noch die Ökospinner. Das war im Jahr 1980. Heute spinnen die, die immer noch auf Atomkraft setzen, was für ein Quatsch!

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Wolfgang Ehmke

Wolfgang ist langjähriger Pressesprecher der BI.