Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

„AKW und Brennelementefabrik stilllegen“ – Solidarität mit Lützerath – Energiewende jetzt!

Rund 20 Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände aus Niedersachsen und NRW rufen für diesen Samstag, 21. Januar, um 13 Uhr in Lingen zu einer Kundgebung vor dem von RWE betriebenen AKW Emsland auf.

Sie fordern einen Verzicht auf die gefährlichen AKW-Laufzeitverlängerungen, die sofortige Stilllegung der benachbarten Brennelementefabrik des französischen Atomkonzerns Framatome und das Aus für die atom- und sicherheitspolitisch unverantwortlichen Atomgeschäfte zwischen Framatome Lingen und dem Kreml-Konzern Rosatom. Sie fordern zudem die Stilllegung der nahegelegenen Urananreicherungsanlage Gronau. Zugleich solidarisieren sie sich mit dem Protest gegen den von RWE forcierten, klimapolitisch widersinnigen Abriss von Lützerath.

Zu den aufrufenden Gruppen gehören neben regionalen Initiativen, darunter Fridays for Future Meppen, auch der niedersächsische Landesverband des BUND, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), .ausgestrahlt, die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, die AG Schacht Konrad, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen sowie die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW. Auf der Demo sprechen werden u. a. der Träger des Alternativen Nobelpreises, Vladimir Slivyak, von der in Russland staatlich verfolgten Umweltorganisation Ecodefense, sowie die französisch-deutsche Kletteraktivistin Cécile Lecomte. Sie wurde kürzlich für ihre couragierten Protestaktionen mit dem Nuclear Free Future Award ausgezeichnet. Für die Musik sorgt der Liedermacher Gerd Schinkel.

Bereits um 12 Uhr startet am Samstag am Bahnhof in Lingen eine Raddemo als Auftakt des Protests. Vom Bahnhof in Lingen wird auch ein Shuttle-Bus zur Kundgebung am Atomkraftwerk eingesetzt.

„Wir erleben in Lingen das Gegenteil vom Atomausstieg: RWE darf trotz der atomaren Gefahren und gefährlichen Alterungserscheinungen des über 30 Jahre alten Reaktors weiterhin Profite mit der Atomanlage machen. Nebenan soll die Brennelementefabrik fatalerweise noch erweitert werden, um die Atomgeschäfte mit Russland, China und diversen osteuropäischen Ländern auszubauen. Es ist sogar ein Joint Venture mit dem Kreml-Konzern Rosatom geplant. Das ist unverantwortlich, weil Framatome so die Kriegskasse des russischen Präsidenten Putin auffüllt. Wir fürchten zudem, dass der Kreml direkten Zugang zu der Atomanlage im Emsland erhält und bald russische Atomspezialisten in Lingen ein- und ausgehen. Wir gehen am Samstag für den kompletten Atomausstieg auf die Straße,“ erklärte Alexander Vent vom Lingener Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland.

Brief an Landes-Umweltminister Meyer

In einem am Dienstag vom Lingener Bündnis AgiEL verschickten Brief an den niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer (Grüne) fordert das Bündnis von der Landesregierung eine komplette Offenlegung des aktuellen Genehmigungsantrags von Framatome zur Erweiterung der Brennelementefabrik Lingen und zur Ostexpansion des Betriebs. Zudem fordert es eine verpflichtende Öffentlichkeitsbeteiligung inklusive Widerspruchsmöglichkeiten und Durchführung eines öffentlichen Erörterungstermins. Für das AKW fordern die Atomkraftgegner:innen den Verzicht auf das Wiederanfahren nach der jetzt geplanten „Zwischen“-Abschaltung zum Umsetzen der fast verbrauchten Brennelemente.

„Was wir brauchen, ist ein massiver und sofortiger Ausbau der Erneuerbaren. Hier ist auch 2022 nichts getan worden, während Milliarden in LNG-Terminals gepumpt wurden und klimaschädliche Kohlekraftwerke wieder ans Netz gingen. Der Klimaforscher Mojib Latif forderte zu Recht bei Anne Will, dass wir endlich den energiepolitischen Sprung nach vorne machen müssen. Das geht nur mit den Erneuerbaren. Deshalb sind wir auch solidarisch mit den vielen Klima-Initiativen im Rheinland, die gegen die starrköpfige Fortsetzung des Braunkohle-Abbaus durch RWE protestieren,“ ergänzte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Kontakte:
Alexander Vent (Bündnis AgiEL): 0157-59690000
Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen): 0176-64699023

Weitere Infos:
https://atomstadt-lingen.de/aktuelles, www.sofa-ms.de, www.bi-luechow-dannenberg.de, www.bbu-online.de

Pressemitteilung von:

Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland
Elternverein Restrisiko Emsland
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt Gronau
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

Lingen, 18. Januar 2023

 

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